Wien - Das börsenotierte Immobilienunternehmen Atrium European Real Estate Limited hat im ersten Halbjahr 2011 seine Mieteinnahmen gesteigert und mehr verdient. Gestiegen sind allerdings auch die Schulden. Der Ausblick fiel verhalten aus, die wirtschaftliche Lage sei weiter "ungewiss", teilte das Unternehmen am Dienstag ad hoc mit. Außerdem bekommt die einstige Meinl-Firma einen neuen Vorstand. Joseph Azrack wird mit sofortiger Wirkung zum nicht geschäftsführenden Direktor ernannt, nachdem sich Neil Hasson aus dem Vorstand zurückgezogen hat.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ausgenommen Neubewertung stieg im ersten Halbjahr um 12 Prozent auf 55,8 Mio. Euro, der Vorsteuergewinn erhöhte sich um 8,9 Prozent auf 113,7 Mio. Euro. Die Bruttomieteinnahmen stiegen um 14,5 Prozent auf 85,1 Mio. Euro, die Nettomieteinnahmen stiegen "auf Vorjahresvergleichsbasis" um 14,7 Prozent auf 71,2 Mio. Euro.

Der Wert des gewinnbringenden Portfolios erhöhte sich auf 1,771 Mrd. Euro am 30. Juni 2011 - infolge der Übernahme des Promenada-Einkaufszentrums in Polen im Wert von 171 Mio. Euro und einer Erhöhung durch Neubewertung um 69,1 Mio. Euro (31. März 2011: 1,511 Mrd. Euro), hieß es. Das Entwicklungs- und Grundstücksportfolio wurde mit 614,7 Mio. Euro bewertet, im Vergleich zu 629,8 Mio. Euro Ende März.

Die Fremdmittel haben sich in den vergangenen Monaten stark erhöht, und zwar von 393,5 Mio. Euro per 31. März 2011 auf 452,6 Mio. Euro Ende Juni. Gründe dafür seien die Finanzierung der Promenada-Übernahme sowie die "fortgesetzte Strategie der Gesellschaft, ihre Schulden zurückzukaufen". Das Barguthaben sank auf 209,7 Mio. Euro nach 341,4 Mio. Euro (Ende März).

Atrium kündigte eine weitere Quartalsdividende von 3,5 Cent an, die am 30. September ausgeschüttet werden soll; derselbe Betrag wurde auch am 31. Juni gezahlt.

Beim Ausblick zeigte sich Geschäftsführerin Rachel Lavine vorsichtig. "Wir sind zwar weiterhin durch unsere Leistung ermutigt, aber die aktuellen Ereignisse haben auch gezeigt, wie ungewiss die wirtschaftliche Lage weiterhin ist, und uns daran erinnert, wie wichtig es ist, unsere Anlagegüter ordentlich zu verwalten, bei Übernahmen und Entwicklungsprojekten vorsichtig zu sein und sicherzustellen, dass wir weiterhin stabil aufgestellt sind", wird sie zitiert. Dies im Hinterkopf blicke sie aber optimistisch in die Zukunft.(APA)