Bild nicht mehr verfügbar.

Der Untersuchung des IW Köln und der Deutschen Bank Research für die zehn bevölkerungsreichsten Städte Deutschlands zufolge wird besonders dort viel gebaut, wo die Mieten für Neubauwohnungen und die Kaufpreise für Altbauten anziehen. Paradebeispiele dafür sind Frankfurt am Main, Hamburg (Bild) und Düsseldorf.

Foto: APA/dpa/Nietfeld

Köln/Washington - In deutschen Großstädten werden wieder mehr Wohnungen gebaut. Nach einer Schätzung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) vom Dienstag könnten dieses Jahr mehr als 200.000 Baugenehmigungen erteilt werden, etwa 32.000 mehr als im Vorjahr. "Der Trend geht ganz klar zu Eigentumswohnungen", sagte der Immobilienexperte des Instituts, Michael Voigtländer. Käufer seien gut situierte Familien und Singles sowie jüngere Senioren. Eine gute Anbindung zur Innenstadt sei dabei für viele entscheidend. Fernab der Zentren sehe es hingegen düster aus: Schlecht angebundene Stadtviertel oder Vororte seien nicht mehr attraktiv.

Bauland ist knapp

Die stärkere Bautätigkeit in den Städten werde getrieben durch die gestiegenen Einkommen und niedrigen Zinsen. Miet- und Kaufpreise würden dadurch in die Höhe getrieben: Allein 2010 seien sie um zwei bis drei Prozent gestiegen. Das sei der stärkste Anstieg seit 1994.

In einer Reihe von Städten kämen trotz hoher Mieten und Kaufpreise nur relativ wenige neue Wohnungen dazu. So sei in München und Stuttgart das Bauland knapp. "Es ist schwierig, hier geeignete Projektflächen zu finden", sagte Voigtländer. Deshalb breite sich die Bautätigkeit dort auf umliegende Gemeinden aus. In Ostdeutschland steige die Nachfrage dagegen kaum, weil die Bevölkerung dort insgesamt abnehme.

Weniger Baubeginne in den USA im Juli

Wenig gebaut wird auch weiterhin in den USA. Dort sank im Juli die Zahl der Baubeginne für Wohnhäuser auf das Jahr hochgerechnet um 1,5 Prozent auf 604.000, wie das Handelsministerium am Dienstag mitteilte. Experten hatten mit einem deutlicheren Rückgang auf 600.000 gerechnet. Die Zahl der Baugenehmigungen für Eigenheime fiel gleichzeitig um 3,2 Prozent. Auf das Jahr hochgerechnet lag die Zahl der genehmigten Anträge mit 597.000 etwas unter den Erwartungen.

In der Boomphase vor Ausbruch der Finanzkrise waren noch rund dreimal so viele Bauprojekte in Angriff genommen worden. Weil in der Rezession viele Amerikaner ihre Hypothekenkredite nicht mehr bedienen konnten, wurden Zehntausende Häuser zwangsversteigert oder stehen leer. Das dämpft die Baufreude ebenso wie die hohe Arbeitslosigkeit und unsichere Konjunktur. (APA/Reuters)