Lesbischer Lebensentwurf in Russland. In der Ausstellungsbeschreibung heißt es...

Foto: Galerie Fotohof/State of Mind (Marina, Senya, Lena, St. Petersburg 2007)

...dass die Ausstellung ein Diskussionbeitrag zu aktuellen Identitätspolitiken sein soll.

Foto: Galerie Fotohof/State of Mind (Ksenia and Liliana, St. Petersburg, 2007)

Die Konzeptkünstlerinnen Annica Karlsson Rixon und Anna Viola Hallberg arbeiten seit 2004 gemeinsam an Installationen, bei denen sie Fotografie und Video kombinieren. Dabei nutzen sie die Medien als bewusste Erweiterung dokumentarischer Filminterviews sowie der Porträtfotografie. In Salzburg gibt es jetzt die Werkgruppe "State Of Mind" zu sehen, Teil einer Trilogie, zu der noch "Resonance" und "Code of Silence" gehören und die sich mit Aspekten der Konstruktion von Gruppenidentitäten beschäftigt.

Besonders interessiert sind Karlsson Rixon und Hallberg an der Frage, wie und warum sich Gesellschaftsgruppen zusammenschließen. Der Fokus liegt auf Familie, Liebe, Beruf und sozialen Machtstrukturen: Gender, Rasse, Klasse und sexuelle Orientierung. Ging es in "Resonance" um Künstlerinnen und Kuratorinnen aus Skandinavien und in "Code Of Silence" um den Wandel traditioneller Formen schwedischen Landlebens, haben die Künstlerinnen für "State Of Mind" ihren Blick auf Sankt Petersburg gerichtet - auf die Lebensumstände lesbischer und bisexueller Frauen, auf deren Rechtslage und Stellung im öffentlichen Moral- und Wertediskurs. Gesellschaftliche Vorurteile werden angesprochen, auch Themen wie Demokratie, Frauen- und Menschenrechte. In den Videos geben 38 Personen im Alter von 17 bis 67 Jahren Auskunft über Politik, das Verhältnis von Ost und West, Privatleben, Konflikte und Auseinandersetzungen. (dog, DER STANDARD Printausgabe 17.8.2011)