Der neue Megapark soll den Elefanten die Wanderung erleichtern; das wiederum soll der Artenvielfalt dienen.

Foto: Thomas Macholz WWF

Wien - Es ist das größte dieser Art in Afrika und das zweitgrößte auf der Erde: Am Donnerstag ist der offizielle Startschuss für ein grenzüberschreitendes Naturschutzgebiet gefallen. Die Staaten Angola, Botswana, Namibia, Sambia und Simbabwe sind bei der Errichtung des neuen Kaza-Naturpark (der Name bildet sich aus den Anfangsbuchstaben der beiden großen Flüsse dieser Gebietes: KAvango-ZAmbezi) involviert. 36 Schutzgebiete sollen vernetzt werden, so dass ein zusammenhängendes Gebiet von 350.000 Quadratkilometern entsteht. Elefanten, Leoparden oder Flusspferde werden dort ungestört leben und wandern können, wie der WWF am Donnerstag erklärte.

Naturschutz und Armutsbekämpfung

"Das Besondere an Kaza ist, dass es Naturschutz mit Armutsbekämpfung vereinen kann", sagte WWF-Vorstand Eberhard Brandes. Die Einnahmen durch Touristen, die diese Region besuchen, soll direkt zu den Einwohnern fließen. "Das Land mit allen Naturschätzen gehört ihnen, den Stämmen und Dorfgemeinschaften. Niemand - weder die Regierung noch irgendeine NGO - darf ihnen etwas vorschreiben", betonte Philipp Goeltenboth, WWF-Experte für Kaza.

Die Umweltorganisation schätzt, dass in Kaza auf sieben Touristen ein neuer Arbeitsplatz kommt, von dem in dieser Region bis zu 15 Menschen ernährt werden. Der WWF unterstützt laut eigenen Angaben das Kaza-Projekt seit Jahren mit Expertenwissen und jährlich zwei Millionen Euro. 

Quelle: WWF/YouTube

Wanderkorridore für mehr Artenvielfalt

Für die Artenvielfalt der Region ist der Megapark laut WWF immens wichtig, wie das Beispiel Elefanten zeigt: rund 300.000 der Tiere leben in Kaza, doch fast alle auf einem Fleck: 135.000 sind es in Botswana, nur 800 in Angola. In Botswana leidet die Artenvielfalt unter dem massiven Appetit der Elefanten. Die Wanderkorridore sollen hier Abhilfe schaffen und den Lebensraum der Elefanten wie auch vieler anderer Tiere erweitern. (red/APA)