Mit den Strafen werden auch die "Aschenbecher-Mistkübel" finanziert.

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Wien - Rauchen ist ungesund und kostet Geld, doch richtig tief in die Taschen muss man greifen, wenn man in Wien Zigaretten nicht ordnungsgemäß entsorgt. Laut einem ORF-Bericht erhielt eine Niederösterreicherin eine Strafverfügung, weil sie am 10. Juni einen Glimmstängel aus ihrem Auto geworfen hatte. Die Strafe beläuft sich auf 75 Euro wegen eines Verstoßes gegen das Wiener Reinhaltegesetz.

Angezeigt wurde die Lenkerin von einem Mitarbeiter der städtische Aufsichtstruppe "Waste-Watcher". Die 2008 eingeführte Spezialeinheit sorgt in der Bundeshauptstadt für Sauberkeit und beschäftigt sich vorwiegend mit Hundekot-Vergehen und unrechtmäßig abgestelltem Sperrmüll. In der ORF-Sendung "Konkret" erklärte der Leiter der Magistratsabteilung 48, Josef Thon, dass seit dem Frühjahr auch das Wegwerfen von Zigarettenstummeln angezeigt werde. 450 Verfahren gegen Raucher seien bereits eingeleitet worden.

Linz und Graz ohne Strafen

Die eingenommenen Strafen würden zweckgebunden für die Straßenreinigung zurückfließen. Außerdem würden damit neue Papierkörbe mit integrierten Aschenrohren angeschafft werden. Insgesamt würden Fußgänger und Autofahrer jährlich 860 Millionen Zigarettenstummel allein in Wien auf die Straße werfen, wie eine Studie des Magistrats in Kooperation mit der Universität für Bodenkultur zeigte.

In Linz und Graz gab es für unachtsame Raucher noch keine Konsequenzen, obwohl auch dort regionale Verordnungen und Gesetze die Verunreinigung öffentlicher Verkehrsflächen mit Zigaretten verbieten. Bisher flatterte allerdings noch keinem Autofahrer, der einen Zigarettenstummel wegwarf, eine Strafe ins Haus, wie Recherchen von "Konkret" bei den zuständigen Behörden in der oberösterreichischen und steirischen Landeshauptstadt ergaben. (APA)