Wien - Befürworter von höheren Steuern auf Vermögen könnten sich bestätigt fühlen, denn laut den jüngsten Daten der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zählt Österreich hier international weiterhin zu den Schlusslichtern. Demnach beliefen sich die Einnahmen aus Vermögenssteuern im Jahr 2008 auf nur 0,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukt (BIP). Der OECD-Schnitt betrug 1,8 Prozent.
Die niedrigsten Werte wurden im OECD-Vergleich etwa in der Slowakei und Tschechien mit je 0,4 Prozent des BIP oder Mexiko mit 0,3 Prozent verzeichnet. Danach rangiert bereits Österreich mit 0,5 Prozent (2007: 0,6 Prozent). Auch in den Nachbarländern Deutschland und Ungarn lagen die Einnahmen aus Vermögenssteuern mit jeweils 0,9 Prozent des BIP unter einem Prozent sowie unter dem OECD-Durchschnitt. Genau im Schnitt lag Irland mit 1,8 Prozent. Die Schweiz kam auf einen Anteil von 2,2 Prozent. In Frankreich oder Kanada etwa beliefen sich die Einnahmen aus Vermögenssteuern auf 3,4 Prozent, in den USA auf 3,2 Prozent und in Großbritannien auf gar 4,2 Prozent des BIP.
Auch gemessen am gesamten Steueraufkommen sind die Einnahmen aus Vermögenssteuern in Österreich äußerst niedrig. 1,3 Prozent aller Abgaben kamen 2008 aus vermögensbezogener Besteuerung, im OECD-Durchschnitt waren es 5,4 Prozent. Die höchsten Werte wurden in diesem Bereich in den USA (12,1 Prozent des Steueraufkommens aus Einnahmen von Vermögenssteuern), in Korea (11,9 Prozent) sowie auch Großbritannien (11,6 Prozent) verzeichnet. Niedriger als in Österreich ist dieser Wert im OECD-Vergleich nur in Tschechien (1,1 Prozent). In Deutschland hatten die Einnahmen aus Vermögenssteuern einen Anteil von 2,3 Prozent an allen Abgaben. (APA)