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Rettungskräfte transportieren ein Opfer der Gewaltwelle ab.

Foto: Reuters/Soomro

Islamabad - Nach dem Mord an einem Politiker sind bei Ausschreitungen in der südpakistanischen Hafenstadt Karachi mehr als 40 Menschen getötet worden. Ein Sprecher eines privaten Rettungsdienstes sagte am Donnerstag, binnen 24 Stunden seien 42 Menschen getötet worden. Mindestens 43 weitere Menschen seien verletzt worden. Nach Polizeiangaben setzten rivalisierende Gruppen bei den Zusammenstößen in der größten Stadt Pakistans auch Handgranaten und Panzerfäuste ein.

Gewalt zwischen ethnischen Gruppierungen, hinter denen oft kriminelle Banden und politische Parteien stehen, haben in Karachi seit Jahresbeginn mehr als 1.000 Menschen das Leben gekostet.

Unbekannte hatten am Mittwoch den früheren Abgeordneten der Volkspartei PPP, Ahmed Karimdad, erschossen und damit die jüngste Welle der Gewalt in der Hauptstadt der Provinz Sindh ausgelöst. Zwar bekannte sich niemand zu der Tat, verdächtigt wurden aber Anhänger der in Karachi mit der PPP rivalisierenden Partei Muttahida Qaumi Movement (MQM). Die PPP führt die Regierung in der Hauptstadt Islamabad ebenso wie in Sindh.

PPP und MQM verhandelten über eine Rückkehr der MQM in die Koalition in Islamabad, als Karimdad erschossen wurde. Auf regionaler Ebene repräsentiert die PPP vor allem ethnische Angehörige der Sindhis und der Balochen aus der Nachbarprovinz Balochistan. Die MQM vertritt in Karachi die Urdu-sprachige Minderheit, die nach der Gründung Pakistans 1947 von Indien zugewandert war. (APA)