Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: DPA/Schmidt

Wien - Das Verbrauchervertrauen ist in Österreich zuletzt wieder leicht gesunken, dennoch blicken die Österreicher mit mehr Zuversicht in die Zukunft als die meisten anderen Europäer. Noch optimistischer sind in Europa nur die Schweizer, Dänen und Norweger - das geht aus einer Nielsen-Studien hervor, bei der im Zeitraum Mai/Juni 2011 rund 31.000 Online-User aus mehr als 50 Ländern - darunter 500 aus Österreich - befragt wurden.

Der für Österreich errechnete "Consumer Confidence Index" (CCI) ist im 2. Quartal auf 94 zurückgegangen (von 97 im 1. Quartal) und hat damit wieder das Niveau des 3. Quartals 2010 erreicht. Die Schweizer kommen auf einen CCI von 108, in Deutschland ist er auf 88 gefallen, von 92 im 1. Quartal 2011. Auch weltweit (89 Punkte) ist das Vertrauen leicht zurückgegangen. Das liegt vor allem an rückläufigen Entwicklungen im Nahen Osten & Afrika sowie im Raum Asien/Pazifik. In Europa sorgen vor allem Länder wie Portugal oder Griechenland für einen relativ geringen Durchschnittswert (74 Punkte).

"Schwache Konjunkturdaten und verlangsamte Produktionsleistung und Inflation in Asien, eine Intensivierung der Schuldenkrise in Europa und anhaltende politische Instabilität im Nahen Osten zusammen mit steigenden Haushaltsausgaben in den USA zeigen weltweit Auswirkungen auf das fragile Vertrauen der Verbraucher", erklärte Petra Kacnik, die bei Nielsen für die Verbraucherforschung in Deutschland, Österreich und der Schweiz zuständig ist. "In Relation zu den täglichen Nachrichten ist das Bild, das sich in Österreich zeigt, durchaus positiv zu betrachten", meint Kacnik.

Gespart wird bei Lebensmitteln und Kleidung

Der CCI basiert auf drei Fragen: Der Einschätzung der Berufsaussichten und der persönlichen finanziellen Situation in den kommenden zwölf Monaten sowie nach geplanten Anschaffungen. Wenn auch die Einschätzungen von Berufsaussichten, finanziellen Perspektiven und der Anschaffungsbereitschaft gegenüber dem Vorquartal zwar leicht zurückgegangen sind, liegen sie immer noch bei oder über den Werten von Ende 2010. Mehr als 55 Prozent der Konsumenten in Österreich schätzen ihre Berufsaussichten und ihre finanzielle Situation in den kommenden zwölf Monaten als gut ein. Zwar sinkt auch die Ausgabenbereitschaft und Anschaffungsneigung vieler Verbraucher gegenüber dem Vorquartal, dennoch sieht immer noch mehr als ein Drittel der Konsumenten einen guten Zeitpunkt für Anschaffungen.

Geld, das nach Deckung der Lebenshaltungskosten übrig bleibt, wird vor allem zum Sparen und Abzahlen von Schulden ausgegeben: Zwar steht an erster Stelle Urlaub/Reisen mit 39 Prozent Nennungen, dann folgen aber schon Spareinlagen sowie das Abzahlen von Schulden (jeweils 33 Prozent).

Lebensmittel werden weiter als Sparpotenzial wahrgenommen. 74 Prozent der Befragten gaben an, dass sie günstigere Lebensmittel gekauft haben, um im Budget zu bleiben. Gespart wird u.a. auch bei den Ausgaben für Kleidung (61 Prozent). Die größten Sorgen und Ängste der Verbraucher in Österreich drehen sich um steigende Wohnnebenkosten (25 Prozent Nennungen), Lebensmittelpreise (19 Prozent) und die wirtschaftliche Lage (18 Prozent). (APA)