Addis Abeba/Kampala - Homosexuelle Aktivisten haben am Freitag in Uganda eine landesweite Kampagne gegen Gewalt und Diskriminierung gestartet. Sie wollen damit auf die extrem schwierige Situation von Schwulen und Lesben in dem ostafrikanischen Land aufmerksam machen. Im Rahmen der Initiative wurden unter anderem Poster in verschiedenen Städten aufgehängt und Flugblätter verteilt mit Slogans wie "Uganda ist für uns alle da" oder "Mein Körper ist kein Schlachtfeld".

Ugandesische Zeitungen outen immer wieder Homosexuelle und setzen sie damit Lebensgefahr aus: Erst im Jänner war ein Aktivist brutal ermordet worden, nachdem in einem Artikel private Details über ihn preisgegeben worden waren. Zudem hatte die Regierung einen Gesetzentwurf vorgelegt, das Strafen für Schwule und Lesben bis hin zur Todesstrafe vorsah. Er wurde nur deshalb vorerst gestoppt, weil es internationale Proteste gab und der Regierung mit wirtschaftlichen Sanktionen gedroht wurde.

"Mit der Kampagne zielen wir auf Menschen ab, die noch nie einen Schwulen gesehen haben oder die Schwule hassen, so dass sie lernen, dass wir Menschen sind, dass wir auch Eltern, Lehrer, Anwälte und Ärzte sind", sagte Julian Pepe von der Dachorganisation "Sexual Minorities Uganda" der Nachrichtenagentur dpa. Die Menschen in Uganda würden jetzt erstmals beginnen, mehr Verständnis für sexuelle Randgruppen aufzubringen, erklärte er. "Wir kämpfen gegen die Gewalt gegen Schwule und Lesben." (APA)