Bregenz - Ende gut, fast alles gut. Zum Saisonschluss streute Präsident Günter Rhomberg Festspiel-Intendant David Pountney, mit dem er die letzten Monate nicht charmant umgegangen war, Rosen: André Chénier sei die beste Produktion in dessen Ära gewesen, die durchwegs positive Fach- und Publikumskritik zeige, dass sich "künstlerisches Risiko lohnt, wenn es so professionell umgesetzt wird".

Vor den drei letzten Seeaufführungen der Saison zogen Rhomberg, Pountney und Michael Diem, der kaufmännische Direktor, am Freitag Bilanz. 121.000 Menschen, 30.000 weniger als bei Aida im Vorjahr, werden Umberto Giordanos Revolutionsoper voraussichtlich gesehen haben, die Auslastung liegt mit 75 Prozent deutlich unter den in Bregenz üblichen Werten. Die Hausoper, Achterbahn von Judith Weir, war hingegen mit 89 Prozent Auslastung ein Erfolg.

Schuld am Seebühnen-Minus war auch das Wetter, der Festspielsommer war schlicht verregnet, zwei Aufführungen mussten abgesagt werden. An eine Überdachung der Tribüne, eine Idee, die in Regensommern immer wieder auftaucht, sei nicht gedacht. Rhomberg: "Stellen Sie sich Epidaurus unter Dach vor ..."

Nächstes Jahr werde man "haushalten" müssen, kündigte Diem an. Nach genauer Analyse der Saison werde man über konkrete Einsparungen entscheiden. Gerüchte, dass es das Avantgarde-Programm "Kunst aus der Zeit", treffen könnte, dementierte der kaufmännische Direktor: "Gestrichen wird KAZ sicher nicht." (jub, DER STANDARD - Printausgabe, 20./21. August 2011)