Bild nicht mehr verfügbar.

Robert Redford.

Foto: AP/dapd/Cironneau

In der Zugriffshierarchie auf der Filmplattform IMDB (International Movie Data Base) rangiert Robert Redford hinter seinen Namensvettern Robert De Niro oder Robert Downey. Das ist aber völlig egal, denn Robert Redford wollte sowieso nie zur Hollywood-Schickeria gehören. Außerdem darf man es mit 75 Jahren auch einmal gut sein lassen, was auf Mister Redford freilich gar nicht zutrifft, da er ja, wie alle Welt weiß, in seiner Heimat Utah das von ihm gegründete Sundance Film Institute leitet, eine Anlaufstelle für die amerikanische Independentfilmszene.

Zum Star wurde Robert Redford 1969 mit der Westernkomödie "Butch Cassidy and Sundance Kid" (1969). Sein schalkhafter Blick und sein amerikanisches Lächeln haben New Hollywood viele Gesichter geliehen. Später etwa in "Der große Gatsby" (1974), in dem die New Yorker Hautevolee der 1920er im Schatten von Robert Redfords melancholischen Blicken Party macht. Traurigkeit kann der Strahlemann gut: Auch als Elektrischer Reiter (1979), in dem Redford einen zum Gag degradierten Rodeoreiter mimt, der mit seinem Glühbirnenkostüm einsam durch die Nacht reitet. Waah!

Und vor allem: Wer jemals jung war und ein Faible für karierte Sakkos hat, der war Redfords gerissenem Trickbetrüger Johnny Hooker in "Der Clou" (1973) von jeher verfallen. In dieser Gaunerkomödie zahlt er es an Paul Newmans Seite dem aasigen Milliardär Lonnegan heim. Unvergessen das "Sie stinken, Mister!" zum ungnädigen FBI-Beamten. Redford hat den Film bis zum Jahr 2004 selbst nie gesehen, hielt diese Rolle aber für die einzige gelungene seiner Karriere. Welch Untertreibung: Samstag, ARD, 1.10 Uhr. Cheers! (Margarete Affenzeller/DER STANDARD; Printausgabe, 20./21.8.2011)