New York - Die Vereinten Nationen haben ein Expertenteam zur Untersuchung von Menschenrechtsverstößen nach Syrien entsandt. Die meisten Mitglieder des Teams unter Leitung von Rashid Khalikov, dem Leiter des Genfer Büros des UN-Büros zur Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA), seien am Samstag in Damaskus eingetroffen, sagte eine UN-Sprecherin. Es sei aber noch unklar, wann das Team seine Arbeit aufnehmen werde.
Die stellvertretende UN-Generalsekretärin für humanitäre Angelegenheiten, Valerie Amos, hatte am Donnerstag erklärt, Syrien habe der Entsendung der UN-Mission zugestimmt. Sie habe die Zusage, dass sich das Team frei in dem Land bewegen könne. Im Mai hatte Präsident Bashar al-Assad bereits einmal versprochen, ein Team ins Land zu lassen, dieses dann jedoch blockiert.
Seit dem Beginn der Protestbewegung Mitte März wurden in Syrien nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen mindestens 2000 Zivilisten durch die Sicherheitskräfte getötet. Die UN-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay sagte am Samstag, es gebe "Beweise" für Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Syrien. Eine von Pillay eingesetzte Expertenkommission hatte am Donnerstag einen zwölfseitigen Bericht vorgelegt, in dem sie Vergehen gegen die Zivilbevölkerung aufführt. (APA)