Spa-Francorchamps/Belgien - Die Sommerferien sind vorbei: Für Red-Bull-Superstar Sebastian Vettel beginnt ab Montag der zweite Teil der Mission erfolgreiche Titelverteidigung. Die Formel 1 startet wieder durch, und spätestens am kommenden Sonntag im Grand Prix von Belgien auf der legendären Strecke in Spa-Francorchamps wird Vettel erneut der Gejagte sein. "Wir sind mehr als bereit für diesen Kampf und genießen jedes Rennen", kündigte McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh bereits an.
Der britische Traditions-Rennstall war vor der vierwöchigen Rennunterbrechung gerade mächtig in Schwung gekommen. Lewis Hamilton hatte Vettels Heimrennen gewonnen, Jenson Button schlug in Ungarn zu, danach ging es für den WM-Fünften erst einmal nach Hawaii. Das "kleine bisschen Jetlag" konnte er angesichts von 30 Grad und der Strände gut verkraften. Der sonst so twitterfreudige Pilot genoss es sogar, ein paar Tage ohne Internet auszukommen. Der Geschmack am Siegen ist aber geblieben. "Noch einmal: Unser Ziel wird es sein, Druck auf die Vorderen in der WM zu machen, insbesondere Red Bull", meinte Button.
Fahrerkarussell steht nicht still
Mit Spannung wird in dieser Woche nicht nur das Jubiläum von Michael Schumacher erwartet, der am 25. August 1991 in Spa-Francorchamps sein erstes Formel-1-Rennen - wenn auch nur rund 500 Meter davon - absolvierte. Möglicherweise entscheidet sich auch die Zukunft von Vettels Teamkollege Mark Webber. Der Australier, dessen Vertrag nach dieser Saison endet, feiert am Samstag seinen 35. Geburtstag. Bis Ende August solle eine Entscheidung fallen, hatte es bereits geheißen.
Webber entspannte vor dem zweiten Saisonabschnitt als Zuschauer beim englischen Supercup zwischen Manchester City und Manchester United im Wembley-Stadion sowie bei einer Radtour an der Seite des vierfachen Formel-1-Weltmeisters Alain Prost. An "einem sehr speziellen Ort", twitterte Webber. Wo genau, das verriet er nicht. Auch Vettel hielt sich weitgehend bedeckt und suchte die Erholung ohne Öffentlichkeit.
Vettel soll das Schiff in den Hafen lenken
Am Montag und Dienstag dürfte Vettel wieder im englischen Milton Keynes im Simulator Platz nehmen. Auch wenn der 24-Jährige mit dem Riesenvorsprung von 85 Punkten die WM-Wertung vor Webber weiter anführt - seit drei Rennen wartet Vettel auf einen Sieg. Auf dem über sieben Kilometer langen Kurs in Spa-Francorchamps gewann er bisher allerdings noch nicht. Vor einem Jahr ging ein Überholversuch gegen Button daneben, Vettel musste in die Box und bekam zudem eine Durchfahrtstrafe - am Ende schaute deshalb nur Platz 15 raus.
Auf solche Patzer lauert die Konkurrenz. Hamilton ist vor dem zwölften von 19 Saisonrennen Dritter. Zwischen den beiden McLaren-Weltmeistern rangiert Ferrari-Star Fernando Alonso mit 89 Punkten Rückstand auf Vettel. "Wir müssen hoffen, dass Vettel ein paar Fehler macht oder ein paar Probleme hat", meinte der zweifache Ex-Weltmeister aus Spanien. (APA/red)