Stockholm - Die Probleme des rasanten Wachstums der Weltbevölkerung können laut einem UNO-Bericht nur mit Hilfe verbesserter Agrartechniken und einer sensibleren Nutzung des Ökosystems aufgefangen werden. Schon heute lebten 1,6 Milliarden Menschen in Gegenden, in denen das Wasser knapp sei - sollte den Problemen nicht gegengesteuert werden, könnte die Zahl schon bald auf zwei Milliarden steigen.

Ein am Montag zum Auftakt der Internationalen Wasserwoche in Stockholm veröffentlichter Bericht mahnte, dass sich die Situation bis 2050 weiter verschärfen wird, wenn voraussichtlich neun Milliarden Menschen die Erde bevölkern.

Klimawandel wird Mangel verschärfen

In einigen Regionen mit intensiv betriebener Landwirtschaft seien die Grenzen der Wasserversorgung bereits "erreicht oder überschritten", heißt es in dem 35-seitigen Bericht des UNO-Umweltprogramms und des Internationalen Instituts für Wassermanagement weiter. Dazu zählten die Ebenen im Norden Chinas, im Indischen Punjab sowie im Westen der USA. Der Klimawandel werde den Wassermangel noch verschärfen. Allein in Afrika könnten die Agrarerträge bis zum Ende des Jahrhunderts um 15 bis 30 Prozent zurückgehen.

Zur Gegensteuerung schlägt der Bericht unter anderem vor, Bauern mit Hilfe von Anreizen und besserer Ausbildung dazu zu bringen, umweltschonender zu wirtschaften und sorgsamer mit Wasser umzugehen. "Wir müssen darüber nachdenken, wie wir auch die Landwirtschaft zunehmend zu einem Teil der 'grünen Okonomie' machen können - ähnlich wie das Waldmanagement, das uns bei der Reduzierung der Treibhausgase hilft," sagte IWMI-Chef Colin Chartres. (APA)