Rabat/Granada - Reiche Vorkommen von Diamanten, Gold und Uran sowie Kupfer, Nickel, Zink, Blei und Kobalt wurden vom kanadischen Bergbau-Unternehmen Metalex Ventures in der von Marokko besetzten Westsahara entdeckt. Vornehmlich in der von der Unabhängigkeitsbewegung Frente Polisario kontrollierten Demokratischen Republik Westsahara sowie in grenznahen Regionen Mauretaniens. Der Staat Marokko befindet sich seit Jahrzehnten im Konflikt mit der Frente Polisario.

2005 waren die Kanadier von Marokkos Regierung mit der Suche beauftragt worden. Über vier Monate an Flugstunden werden die Kanadier noch benötigen, um eine Fläche von mehr als 17.000 Quadratkilometern aus der Luft, mittels magnetischer und radiologischer Messungen, zu kartieren.

Ein 2,6 Milliarden Jahre alter Krater eines erloschenen Vulkans soll Kimberlit-Diamanten enthalten und die Goldmine von Tasiast (Mauretanien) 21 Millionen Unzen Edelmetall.

Seit dem Rückzug der spanischen Kolonialmacht 1975 besetzte erst Mauretanien einen Teil der von den Saharauis bevölkerten Wüstenregion im Süden Marokkos. König Hassan II. rief damals zum "Grünen Marsch", in dem hunderttausende Marokkaner per pedes ihren Anspruch auf die abtrünnige Region untermauerten.

Bis zum Waffenstillstand auf Uno-Vermittlung 1991 lieferte sich die Frente Polisario - unterstützt von Algerien - erbitterte Kämpfe mit der marokkanischen Armee. In Verhandlungen konnten sich die Konfliktparteien bisher nicht wirklich annähern. Marokkos König Mohammed VI. will maximal eine Autonomie gewähren, während Polisario auf einem im UN-Friedensplan festgelegten Referendum über die Unabhängigkeit beharrt. (jam, DER STANDARD, Printausgabe, 23.8.2011)