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Die Steine, aus denen Machu Picchu errichtet wurde, werden immer dunkler. Eine Flechteninvasion setzt ihnen heftig zu.

Foto: APA/EPA/Percy Hurtado

Lima - Die teilweise über 500 Jahre alten Bauwerke der weltberühmten Inka-Stadt Machu Picchu werden attackiert: Bei den Angreifern handelt es sich um eigentlich unscheinbare Flechten, die sich aber unkontrolliert vermehren und dem Kulturdenkmal seine helle Farbe rauben. Mehrere Flechten-Arten überwuchern nach Angaben der örtlichen Behörden die Steine der Inka-Stadt und färben sie dunkelgrün. Die Kulturbehörden in Peru appellieren nun an die UNESCO und an Wissenschafter in aller Welt, sie beim Kampf gegen die Plage zu unterstützen.

"Wir werden ein hoch spezialisiertes Team von der Unesco einberufen, damit es das Phänomen studiert und uns hilft, gegen die Flechten anzukommen", sagte der regionale Kulturdirektor in Cuzco, David Ugarte, der staatlichen Nachrichtenagentur Andina. Ägyptische Archäologen, die demnächst in Peru erwartet werden, sollen nach ihren Erfahrungen beim Umgang mit den Pyramiden befragt werden.

Verteidigung mit Bambusruten

Die Symbiose-Organismen aus Algen und Pilzen besiedeln die Steine in Machu Picchu und sprengen deren obere Schicht. In der Zitadelle seien sechs verschiedene Flechtenarten identifiziert worden, erklärte der Leiter des Naturparks Machu Picchu, Fernando Astete. Die Vermehrung der Flechten werde dem Einfluss von Feuchtigkeit und Wind sowie der Anwesenheit von Menschen zugeschrieben. Ein Team von mehr als 50 Personen schlägt täglich mit Bambusruten auf die Steine, um die Flechteninvasion in Grenzen zu halten, ohne die Bauten zu schädigen. Machu Picchu ist mit täglich rund 2.500 Besuchern das meistbesuchte touristische Ziel in Peru. (APA/dpa)