Das Linzer Medienkunstfestival Ars Electronica, 2011 mit dem Titel "Origin - wie alles beginnt", ist laut dem künstlerischen Leiter Gerfried Stocker "riesig": Von 31. August bis 6. September finden mehr als 300 Veranstaltungen statt. "Das Programmheft ist fast doppelt so dick wie im Vorjahr", berichtete Produktionschef Martin Honzik am Dienstag.

Kooperation mit CERN

In Kooperation mit der Kernforschungseinrichtung CERN werden heuer auf Basis der Grundlagenforschung Fragestellungen für eine positive Zukunft diskutiert. Mit "Create Your World" gibt es erstmals ein eigenes Jugendfestival.

"Zwei Bewegungen halten uns derzeit in Schach", erklärte Festivalleiterin Christine Schöpf: die Entwicklung im arabischen Raum und die Situation der Finanzwelt. Das Internet habe dabei eine große Rolle gespielt, 2010 "einen absoluten Wendepunkt in der Geschichte der digitalen Medien" markiert, so Schöpf. Der Ars Electronica geht es vor diesem Hintergrund darum, die teils zerstörerischen Bewegungen in ein positive gesellschaftliche Entwicklung umzuwandeln. "Die Suche nach dem Ursprung von Materie, wie sie im CERN vorangetrieben wird, ist mehr als nur eine symbolische Analogie für die Bewältigung der großen Herausforderung, der wir uns gegenübersehen, wenn wir diese Welt auch für unsere Enkelkinder erhalten wollen", heißt es dazu im Programmheft.

"Create Your World"

Die Ars Electronica setzt dabei früh an: mit "Create Your World", das sich an Kinder und Jugendliche wendet. Sie können beispielsweise aus Elektroschrott eine Traummaschine bauen, mit eigener Kraft Strom erzeugen oder eine DNA-Sequenz analysieren. In Biotechnologie, Robotik und Medienkunst werden von den Nachwuchsforschern mit Unterstützung von Wissenschaftern Zukunftsszenarien entworfen. Die junge Generation, die sich via Facebook und Twitter vernetzt, steht auch im Mittelpunkt der Konferenz "Public Square Squared", in der nach den Quellen gesellschaftlicher und politischer Erneuerung gefragt wird. Der Festival-Untertitel "wie alles beginnt" sei bewusst in die Gegenwart gesetzt, erklärte Stocker.(APA)