Knapp ein Jahr, nachdem die wirtschaftlichen Turbulenzen bei dem Internetfernsehanbieter webfreeTV eskaliert sind und das Unternehmen von der Börse geflogen ist, folgt die Pleite. Die Gesellschaft ist seit 18. August in Konkurs. Zur Masseverwalterin wurde die Rechtsanwältin Andrea Eisner bestellt. Konkursgläubiger können bis 28. September Forderungen anmelden, Tagsatzung ist am 12. Oktober. Der Konkurs wird in der Ediktsdatei beim Handelsgericht Wien als "geringfügig" eingestuft.

Zwei Millionen Schulden

Die Konkursschulden einer der früheren "Lielacher-Firmen" werden nach bisherigem Kenntnisstand auf etwas mehr als zwei Millionen Euro geschätzt.

Zu den Gründen des auf Gläubigerantrag eröffneten Konkurses und zum Schuldner-Status laufen noch Prüfungen. "Sehr viel wissen wir noch nicht, aber es kam nicht überraschend", hieß es am Dienstag auch aus dem Alpenländischen Kreditorenverband (AKV) zur APA.

Seit Jahren Negativschlagzeilen

Das Unternehmen war seit Jahren in den Negativschlagzeilen, hatte mehrere Klagen von der Finanzaufsicht kassiert und überdies Probleme mit einer Wandelanleihe gehabt.

WebfreeTV wurde per 31. Oktober 2010 die Zulassung an der Wiener Börse entzogen. Grund für den Rausschmiss war laut Börse der wiederholte Verstoß gegen die Publizitätspflichten gemäß Börsegesetz, unter anderem im Zusammenhang mit der Veröffentlichung von Jahresfinanzberichten. In den vergangenen Jahren war webfreeTV bereits mehrfach an einer Pleite vorbeigeschrammt. (APA)