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Zwischen Graz und Salzburg verkehren nur mehr drei tägliche Garnituren. Zu wenig, sagt Günther Penetzdorfer.

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Salzburg - Die Halbierung der Verbindung Graz-Salzburg von täglich sechs auf drei Züge sei eine "absolute Fehlentwicklung" für den inneralpinen Nahverkehr, kritisiert der Verkehrsberater Günther Penetzdorfer. Die regionale Funktion dieser Strecke dürfe nicht außer Acht gelassen werden. Die ÖBB argumentiert, die Verbindung werde ausgedünnt, weil zu wenige Fahrgäste das Angebot nutzen. Für den Ex-ÖBB-Manager Penetzdorfer eine haltlose Begründung: "Wenn das Angebot für die Zugstrecke Salzburg-Graz attraktiver wäre, wäre auch die Nachfrage größer." Es müsse ein qualitativ hochwertiges Angebot geschaffen werden, das vor allem von der räumlichen und zeitlichen Verfügbarkeit abhängig sei.

Als technische Lösung für die Verbindung Salzburg-Graz schlägt der Fahrplanexperte eine Fahrt mit Flügelzügen vor. Dabei soll der Zug von Salzburg nach Bischofshofen mit zwei Triebwagen gekoppelt fahren. Dort werde der Zug dann geteilt: Ein Zug fährt weiter nach Graz, der andere nach Wörgl. So könnte Wörgl wie bisher im Einstundentakt erreicht werden und Graz im Zweistundentakt. Gleichzeitig könnte mit einer erhöhten Seitenbeschleunigung und kürzeren Aufenthalten in den Bahnhöfen die Fahrtzeit nach Graz von vier Stunden auf dreieinhalb reduziert werden. Das würde die Strecke nicht nur für die Kunden attraktiver machen, sondern auch die Kosten um 30 Prozent reduzieren, betont Penetzdorfer. (ruep, DER STANDARD, Printausgabe, 24.8.2011)