Wien - Die börsenotierte Vienna Insurance Group (VIG) verstärkt ihr Engagement in Albanien und kauft die Mehrheit an der Versicherungsgesellschaft Intersig Sh.a, teilte die VIG heute, Mittwoch, mit. Der Vertrag über den Erwerb von 75 Prozent und eine Aktie der bisher in Privatbesitz stehenden albanischen Versicherung sei heute unterzeichnet worden. Die VIG ist seit 2007 in Albanien tätig.

Mit dem Zukauf verbreitere der Konzern die Basis in Albanien deutlich, so Vienna-Insurance-Chef Günter Geyer. Der Aufholbedarf am albanischen Markt lasse für die kommenden Jahre eine erhöhte Nachfrage nach Versicherungsprodukten erwarten. Die wirtschaftlich stabile Lage des Landes in den vergangenen Jahren bilde dafür eine gute Grundlage.

Die 2001 als Aktiengesellschaft gegründete Intersig ist im Nicht-Leben-Geschäft, vor allem in der Autoversicherung, tätig und lag den heutigen VIG-Angaben zufolge im Jahr 2010 mit einem Marktanteil von 9 Prozent insgesamt auf dem sechsten Marktrang. Das Prämienvolumen lag bei 5,3 Mio. Euro. Die Versicherung hat ihren Sitz in Tirana und ist in allen 12 Regionen des Landes mit insgesamt 120 Verkaufsstellen vertreten. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden.

Die Vienna Insurance ist 2007 mit dem Kauf der Sigma Versicherung in den albanischen Markt eingestiegen. 2010 wurde die Interalbanian übernommen. Mit der heute bekanntgegebenen Transaktion, die noch behördlicher Genehmigungen bedarf, erhöhe sich der Anteil am Gesamtmarkt auf mehr als 30 Prozent. Die VIG sei damit die Nummer zwei in Albanien und Marktführer in der Kfz-Versicherung. Das Prämienvolumen der drei Gesellschaften liege zusammen bei rund 20 Mio. Euro.

Das Prämienvolumen am albanischen Versicherungsmarkt lag 2010 bei knapp 60 Mio. Euro. Dominierende Sparte ist mit rund 60 Prozent der Gesamtprämien die Kfz-Versicherung. Insgesamt sind zehn Versicherungen tätig, darunter auch der österreichische UNIQA-Konzern. Die Versicherungsdichte (Prämien pro Kopf) lag 2010 bei rund 18 Euro. Zum Vergleich: In Serbien beispielsweise waren es 75 Euro, in den EU-15 Ländern 2.500 Euro und in Österreich knapp 2.000 Euro. Der Anteil der Prämien am Bruttoinlandsprodukt (Versicherungsdurchdringung) liegt in Albanien bei rund 0,67 Prozent, in Serbien bei 1,8 Prozent, in der EU-15 bei 8,7 Prozent und in Österreich bei 5,9 Prozent. (APA)