Wien - "Nachhaltiges Wirtschaften im Wohnungsbau ist mehr als Niedrigenergie- und Passivhaus oder Gebäudesanierung", betont Karl Wurm, Obmann des Verbandes gemeinnütziger Bauvereinigungen (GBV), in einer Aussendung mit Bezug auf die Alpbacher Reformgespräche.

Es sei zwar wichtig, dass der Wohnbau seinen Beitrag zu den EU-Klimaschutzzielen leistet, dies dürfe aber nicht auf Kosten zwei weiterer Säulen einer nachhaltigen Wohnungspolitik gehen. Denn das österreichische Wohnbausystem sei nicht nur ökologisch sehr leistungsfähig - mit seiner Wohnbauförderung, einem ausgewogenen Mix aus Miet- und Eigentumswohnungen und den gemeinnützigen Bauvereinigungen werde auch ökonomische Stabilität und soziale Kohäsion gewährleistet.

Keine soziale Segregation

"Dass Österreich von Immobilienkrisen und sozialen Konflikten wie jüngst in England verschont geblieben ist, hat es wesentlich seinem sozialstaatlich orientierten Wohnungssystem zu verdanken", so Wurm. Gerade weil der geförderte Wohnbau aus einer starken Objektförderung und ergänzender Wohnbeihilfe hierzulande breiten Bevölkerungsschichten zugänglich ist, komme es nicht zur sozialen Segregation, sondern zu einer ausgewogenen sozialen Durchmischung in den Häusern und Anlagen, meint der Obmann der Gemeinnützigen weiter.

Ökonomische Nachhaltigkeit

Mit rund 3.300 Wohnungen ist Österreich "Passivhaus-Europameister", im Wohnbau sei in den letzten zehn Jahren mit einer Reduktion des CO2-Ausstoßes um 25 Prozent viel geschehen, führte Wurm aus. Diese "Leistungsbilanz" konnte nur auf Grundlage des bewährten Wohnbausystems erreicht werden, das ökologische Qualität durch ökonomische Nachhaltigkeit gewährleiste.

Wesentliche Voraussetzung für die Erreichung dieser beiden Zielsetzungen sei die Wohnbauförderung. Sie unterstütze durch die langfristige Co-Finanzierung von Neubau- und Sanierungsprojekten günstige Wohnkosten für die Nutzer und schaffe gleichzeitig sozial gebundenen Wohnraum, der generationenübergreifend immer wieder Wohnungssuchenden zur Verfügung steht. (red)