Aus allen Wolken ist eine Burgenländerin gefallen, als sie einen Blick auf ihre Handyrechnung warf: Der Betreiber verrechnete ihr laut Arbeiterkammer (AK) Burgenland mehr als 2.000 Euro, weil die Frau das vereinbarte Datenlimit um zwei Gigabyte überschritten hatte. Den Konsumentenschützern war dies zu teuer: Eine Intervention sei im Laufen, hieß es am Mittwoch. Die AK erneuerte in dem Zusammenhang die Forderung, Verbindungen bei Erreichen des Limits sofort zu kappen oder zumindest empfindlich zu verlangsamen.

Kein Einzelfall

Es handle sich dabei um keinen Einzelfall, unzählige Konsumenten seien mit ähnlichen Problemen konfrontiert, so die Arbeiterkammer in einer Aussendung. Die Burgenländerin hatte im Vertrag ein Datenvolumen von sechs Gigabyte zum monatlichen Preis von zehn Euro vereinbart. Für die Überschreitung müsse sie nun so viel zahlen, wie ihr regulärer Vertrag in 17 Jahren koste.

"Wucher"

Der Betreiber habe ab dem erstmaligen Überschreiten des Limits drei Tage gewartet, bis er die Kundin darüber informierte. Mittlerweile war der stolze Rechnungsbetrag aufgelaufen. "Wenn der Paketpreis zehn Euro beträgt, ist es Wucher, für derartige Überschreitungen gleich 2.000 Euro zu verlangen", erklärte Christian Koisser von der Arbeiterkammer Burgenland.

Politik muss Kunden schützen

Zwar entsprächen die Kosten den kleingedruckten Bestimmungen der Vertragsbedingungen, jedoch sei dort im Normalfall von Überschreitungskosten im Megabyte-Bereich die Rede. Für Konsumenten sei das oft verwirrend und schwer in Einklang zu bringen. In der Praxis lasse man stattdessen die Kunden gerne noch eine Weile Kosten produzieren. Für die Mobilfunkunternehmen seien solche Limitüberschreitungen wegen der extremen Mehrkosten mehr als nur ein Körberlgeld. "Vollmundigen Ankündigungen" von politischer Seite, endlich dafür zu sorgen, dass Konsumenten ihre Kosten kontrollieren und so im Rahmen halten können, sei bisher Untätigkeit gefolgt, kritisierte die AK. (APA)