Innsbruck - Der
unter anderem auf die Herstellung von Schmucksteinen spezialisierte Tiroler
Swarovski-Konzern will heuer zweistellig wachsen. Konzernsprecher Markus
Langes-Swarovski beschrieb bei der Wiedereröffnung des
Verkaufsstandortes Innsbruck das laufende Geschäft als "sehr stabil". Sollte es
keine "fundamentalen Änderungen" geben, erwarte man ein Wachstum von zehn
Prozent. 2010 erzielte Swarovski mit weltweit rund 23.000 Beschäftigten einen
Umsatz von 2,06 Mrd. Euro.
Vielleicht schätzten gerade in schwierigen
Zeiten die Menschen "Produkte zum Träumen", meinte Langes-Swarovski. Er kündigte
Ausbaupläne für die "Kristallwelten" am Stammsitz in Wattens im Unterinntal an,
die derzeit bereits von rund 700.000 Besuchern jährlich frequentiert würden.
"Wir wollen ein Statement setzen", kündigte er an. Für Details sei es noch zu
früh. Es werde wieder ums "Erleben" gehen. Die Aufenthaltsdauer der Besucher von
derzeit 1,5 Stunden solle erhöht werden.
In dem von den Architekten
Daniel Süß und Hanno Schlögl um 8,5 Mio. Euro umgebauten ehemaligen Gasthaus in
der Altstadt setzt Swarovski wie bei den Kristallwelten oder beim Standort Wien
auf Marketing und Kundenpflege. 500.000 Besucher wurden bisher jährlich in dem
Shop in der Tiroler Landeshauptstadt gezählt.
Installationen
Zu modernem
Shopping-Ambiente in Verbindung mit zum Teil bis in die Gotik reichenden
Bauelementen kommen Installationen des Tiroler Künstlers Thomas Feuerstein und
des in den USA lebenden Niederösterreichers Erwin Redl. "Im Facettenreich"
Feuersteins kann man die Welt mit anderen Augen sehen, mit jenen der Taufliege
Drosophila. Redl ließ sich mit "Crystal Matrix" von den "Wunderkammern" in
Wattens inspirieren, der Besucher erlebt in einem abgedunkelten Raum frei
schwebende Kristalle, die alle Farben des Regenbogens widerspiegeln. Die
Installationen sollen "temporär" sein, wie der Geschäftsführer der "d. swarovski
tourism services gmbh", Andreas Braun, betonte. "Zwei bis vier Jahre" sollen sie
im Altstadtshop zu sehen sein.
Der 1895 in Wattens vom böhmischen
Unternehmer Daniel Swarovski angesiedelte Betrieb zur Verarbeitung von
Kristallglas wird heute von Familienmitgliedern der vierten und fünften
Generation geführt. Der Hersteller von präzise geschliffenen Glassteinen unter
anderem für die Modeindustrie, Design, Architektur und Lichtplanung ist in mehr
als 120 Ländern tätig. Die Kollektionen werden in über 1.900 Boutiquen weltweit
vertrieben. Bekannt sind unter anderem auch die Kristallfiguren. Die "Swarovski
Crystal Society" zählt 325.000 Mitglieder, die sich dem Sammeln dieser Figuren
verschrieben haben. (APA)