Amman/Nikosia/Damaksus - Die syrische Protestbewegung stößt bei ihren Bemühungen um die Bildung eines gemeinsamen Oppositionsrates auf Schwierigkeiten.

Nach Beratungen in der türkischen Metropole Istanbul sagten Teilnehmer am Donnerstag, es müssten skeptische Aktivisten in Syrien von der Notwendigkeit eines solchen Rates überzeugt werden. Der Oppositionsrat soll die Übergangsphase im Falle eines Abtritts von Präsident Bashar al-Assad organisieren helfen. Zu den Abgesandten gehörten unter anderem Vertreter der Muslimbruderschaft, Anführer der seit fünf Monaten andauernden Straßenproteste sowie frühere politische Gefangene.

In Syrien geht der unerbittliche Kampf der Assad-Anhänger gegen Regimekritiker weiter. Bei landesweiten Protesten sollen mindestens 16 Menschen ums Leben gekommen sein. Nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten haben bewaffnete Männer am Donnerstag einen bekannten syrischen Karikaturisten entführt und misshandelt. Der Zeichner, Ali Ferzat, sei von Sicherheitskräften geschlagen worden, wobei sie ihn insbesondere an den Händen verletzt hätten.

Aufgrund der in der Vorwoche verschärften Sanktionen der USA kann die Zentralbank des Landes nun erstmals in der Geschichte des Landes keine Geschäfte in US-Dollar mehr tätigen. Der gesamte Zahlungsverkehr muss nun in Euro abgewickelt werden.

Im UN-Sicherheitsrat in New York wird weiter über einen von den EU-Staaten vorgelegten Resolutionsentwurf verhandelt.

Cheney wollte bombardieren

Der ehemalige US-Vizepräsident Dick Cheney schrieb nun in seinen kommende Woche erscheinenden Memoiren, er habe Präsident George W. Bush 2007 dazu aufgefordert, eine suspekte Nuklearanlage in Syrien zu bombardieren. Bush sei jedoch, im Gegensatz zu ihm, für den diplomatischen Weg eingetreten und war seiner Empfehlung nicht gefolgt, berichtet die New York Times vor Veröffentlichung des Buches. (red/DER STANDARD, Printausgabe, 26.8.2011)