Bei GNOME3 wird der NetworkManager 0.9 - bzw. dessen Vorversionen - schon seit einigen Monaten genutzt.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Eigentlich hätte die neue Version des NetworkManagers ja schon parallel zur Freigabe von GNOME 3.0 fertig werden sollen, setzt dieser doch bereits auf aktuelle Verbesserungen bei der Netzwerk-Management-Software. Statt dessen mussten Distributionen bislang Vorversionen ausliefern, nun hat dies ein Ende: Mit NetworkManager 0.9 wurde die erste stabile Release der neuen Generation der Software veröffentlicht.

Switch

Und diese kann mit recht umfassenden Neuerungen aufwarten: So gibt es erstmals vollständigen Support für das "Fast-User-Switching". Unterschiedliche Accounts nutzen nun also verschiedene Instanzen des NetworkManager-Applets, womit sie das Netzwerk getrennt verwalten können - vorausgesetzt natürlich sie haben dazu überhaupt die notwendigen Berechtigungen. Denn mit dem NetworkManager 0.9 wird auch das Berechtigungssystem wesentlich flexibler gestaltet. So können AdministratorInnen nun leicht Einschränkungen vornehmen, etwa nur ausgewählten UserInnen Zugriff auf 3G-Verbindungen geben, und dies gleich für das gesamte Netzwerk als Policy festlegen.

Stabiler

Verbesserungen gibt es beim WiFi-Roaming, bei großen Netzwerken mit mehreren Routen sollen durch Hintergrund-Scans nicht nur deutlich weniger Verbindungsabbrüche zu verzeichnen sein, die Signalqualität steigt dadurch ebenfalls. Neu hinzugekommen ist die Unterstützung für WiMax-Netzwerke sowie ein flexibleres Modell für die Speicherung von Passwörtern und anderen sensiblen Informationen. Sensible Daten, wie VPN-Logins, werden von Haus aus im User-Account-gespeichert, WiFi-Logins hingegen systemweit. All dies lässt sich allerdings nach Belieben anpassen.

Infos

Weitere Informationen zur neuen Version bietet ein Blog-Eintrag des Hauptentwicklers Dan Williams, der auch auf Änderungen am Dbus-API hinweist, wodurch die Anbindung von Drittprogrammen wesentlich einfacher werden soll. Der NetworkManager 0.9 steht in Form des Source Codes zur Verfügung und wird wohl in den kommenden Releases praktisch aller Distributionen landen. (apo, derStandard.at, 26.08.11)