Sechs Jahre lang haben Kroatien und die Europäische Union (EU) über den Beitritt des Mittelmeerstaates zur Gemeinschaft verhandelt. Seit Anfang Juli 2011 steht fest: Zum 1. Juli 2013 kann die ehemalige jugoslawische Teilrepublik in die EU aufgenommen werden. Die Unterzeichnung des Beitrittsvertrags soll noch vor Jahresende erfolgen. Jedoch müssen noch die Parlamente in den EU-Mitgliedsstaaten sowie das kroatische Volk darüber abstimmen. Angesichts der Debatte über die europäische Schuldenkrise führte die Nachricht an der kroatischen Börse keineswegs zu Jubelstürmen. Im Gegenteil: Der Croatian Traded Index (CROX) hat seitdem - in einem schwachen Gesamtmarkt - knapp 20 Prozent verloren.

Der CROX wird von der Wiener Börse als kapitalisierungsgewichteter Preisindex berechnet und besteht aus den umsatzstärksten Aktien der Börse Zagreb (ZSE). Alle indexrelevanten Infos wie Richtlinien, Zusammensetzung, Beobachtungslisten und Änderungen sind für Investoren auf dem Indexportal www.indices.cc der Wiener Börse zugänglich. Unter den 10 Indexmitgliedern ist Hrvatski Telekom mit einem Anteil von 27,3 Prozent das Schwergewicht. Der ehemals staatliche Telefonkonzern gehört inzwischen zu 51 Prozent zur Deutschen Telekom.

Index-Zertifikate auf den CROX EUR haben sowohl die Royal Bank of Scotland (RBS) als auch die Volksbank AG im Sommer 2007 aufgelegt. Gegenüber dem ehemaligen Ausgabepreis hat das Zertifikat der RBS (ISIN DE000AA0KFD9) ein wenig mehr verloren. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass es einen höheren KESt-freien Ertrag ermöglicht. Ausgehend vom aktuellen Briefkurs von 1,39 Euro können Anleger potenzielle Gewinne von fast 180 Prozent KESt-frei erzielen, sofern das Papier bis zum 30. September 2011 erworben wird. Das KESt-freie Gewinnpotenzial beim Zertifikat von der Volksbank AG (ISIN AT000B054358) beträgt immerhin noch rund 156 Prozent.