ehemalige Vizekanzler Norbert Steger hat sich im FPÖ-Streit um die Wiederwahl von ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz letztlich durchgesetzt. Er bleibt mit Segen von FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache freiheitlicher Vertreter im ORF-Stiftungsrat. Freilich saß Steger, der gegen die Parteilinie für Wrabetz gestimmt hatte und daraufhin von der Parteiführung zum Rückzug aufgefordert worden war, am längeren Ast, da er nicht gegen seinen Willen abberufen werden konnte.

Nun gab es laut FPÖ-Aussendung eine rund zweistündige Aussprache zwischen Strache und Steger. Nach dieser sei das Verhältnis der beiden "ohne jede Eintrübung zur Gänze wiederhergestellt". Steger soll dabei die Rücklegung seines Mandates angeboten und Strache diese abgelehnt haben mit der Einladung an den Stiftungsrat, seine "konstruktive Arbeit im Sinne der FPÖ" fortzusetzen.

"Kommunikationsdefizite"

Um "Verwerfungen der letzten Wochen, welche durch Kommunikationsdefizite entstanden sind", zu überwinden und den Informationsfluss zwischen der FPÖ-Fraktion im Parlament und dem Stiftungsrat zu verbessern, wird Steger künftig "interessante und wichtige ORF-Belange" immer direkt mit Strache besprechen und auch dem Klub berichten.

Die Rolle der FPÖ-Mandatare "auf allen Ebenen" wird von Strache als "weisungsfrei" beschreiben. Man habe nach dem eigenen Gewissen jedoch nicht gegen die Interessen der FPÖ zu entscheiden.

Wrabetz' Wirken in seiner zweiten Amtsperiode wollen Strache und Steger "ausschließlich nach dem kaufmännischen Erfolg des ORF, nach der Zufriedenheit der TV-Seher und Radiohörer mit dem Programm und der vollen Erfüllung des vom Gesetzgeber festgelegten öffentlich-rechtlichen Auftrags und des Objektivitätsgebotes" bewerten. (APA)