Wien - Raiffeisen hat seine österreichische Leasing-Tochter grundlegend umgebaut und dort mit Wirkung vom 1. Oktober 2011 auch eine neue Führung etabliert.

Gesteuert wird diese Gruppe mit ihren mehr als 300 Mitarbeitern künftig von einer Holding, unter der drei Töchter angesiedelt sind. Chef der neuen Raiffeisen-Leasing-Holding wird Alexander Schmidecker, der von der BAWAG Leasing kommt. Der Betriebswirt war zuvor Geschäftsführer mehrerer österreichischer Leasingfirmen und bringt laut Raiffeisen durch seine Erfahrung in Österreich und Osteuropa die besten Voraussetzungen für die Funktion mit.

Peter Engert, der seit 2001 Sprecher der Raiffeisen Leasing-Geschäftsführung war, verlässt das Unternehmen "auf eigenen Wunsch, um sich verstärkt seinen Lieblingsthemen Ökologie und Nachhaltigkeit widmen zu können", hieß es in einer Mitteilung der RZB. RZB-Chef Walter Rothensteiner bedankte sich bei dem 49-jährigen Engert, der das Unternehmen in schwierigen Zeiten ebenso wie in der Wachstumsphase stets mit viel Umsicht und Engagement geleitet habe.

Auch Engerts "Co" Michael Ohner scheidet aus der Geschäftsführung aus. Karlheinz Sandler hingegen stehe auch in der neuen Struktur zur Verfügung, als Geschäftsführer der Sparte "Eigenprojekte".

Der Geschäftsführung der neuen Leasing-Holding angehören wird neben Schmidecker Christoph Hayden als Chief Risk Officer (CRO). Hayden ist ebenfalls Betriebswirt und seit 1993 in der RZB. Zuletzt war er Bereichsleiter im Risikomanagement. Dritter Holdinggeschäftsführer wird Michael Hackl. Hackl war seit 2006 CEO der Raiffeisen-Leasing International. Diese Funktion wird er auch weiterhin behalten.

Ab Oktober

Die drei Geschäftsführer der Holding werden ihre Position mit 1. Oktober 2011 antreten, hieß es in der Mitteilung vom Freitag.

Bisher lagen die Geschäftsanteile der Raiffeisen Leasing direkt bei der RZB und bei den Landesbanken. Nun ziehe man nach der Fusion RZB/Raiffeisen International die Strukturen auch bei dieser Tochter nach, hieß es heute. Eigentümer der neuen Raiffeisen-Leasing Holding sind jetzt die Raiffeisenlandesbanken zu 50 Prozent, je 25 Prozent halten die RZB und und die Raiffeisen Bank International (RBI). Die Abwicklung wird zentralisiert. Mit der neuen Struktur erwartet sich Rothensteiner ein "noch schlagkräftigeres Leasingunternehmen", dessen Einsatzgebiete von Bregenz bis Wladiwostok reichten.

Die Raiffeisen-Leasing Holding steuert drei neue Tochtergesellschaften. Die Tochter für das Österreich-Geschäft macht Kfz- und Standardmobiliengeschäft sowie das Individual-Leasinggeschäft der Raiffeisenlandesbanken. Eine eigene Gesellschaft für Eigenprojekte ist für Ökoenergie- und Immobilienfinanzierungen zuständig. Und eine Tochter für das Großkunden- und internationale Geschäft ist für die österreichischen Top-1.000 Kunden der RBI und Großmobilien zuständig.

Nicht von den Restrukturierungen betroffen ist die Raiffeisen-Leasing International, die nach RZB-Angaben weiterhin die Steuerungseinheit der Leasingtöchter in Zentral- und Osteuropa bleibt. (APA)