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Immer wieder brechen neue Brände aus, da der starke Wind glühendes Holz und Asche kilometerweit treibt.

Foto: EPA/DIMITRIS ALEXOUDIS

Athen - Die schweren Waldbrände im Nordosten Griechenlands toben weiter und sind nach Angaben der Feuerwehr außer Kontrolle. Griechenland bat um die Hilfe anderer Staaten. Der europäische Zivilschutz entsandte zwei Löschflugzeuge aus Frankreich und zwei aus Spanien. Diese wurden am späten Freitagnachmittag erwartet. Betroffen ist vor allem die Region der nordostgriechischen Hafenstadt Alexandroupolis. Dort toben auf unwegsamen Gelände an mehreren Stellen Brände. Der griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou eilte in die Einsatz-Zentrale der Feuerwehr und des Zivilschutzes in Athen, um sich ein Bild von der Lage zu machen, teilte sein Büro mit.

"Dicke Rauchschwaden steigen über die Stadt", berichtete ein Arzt des Krankenhauses von Alexandroupolis am Telefon. Ältere und kranke Menschen sollten am besten zu Hause bleiben, hieß es. "Die Lage ist extrem gefährlich", sagte der Regionalgouverneur Aris Giannakidis im griechischen Fernsehen. Insgesamt sind nach Feuerwehrangaben 104 Brände seit Donnerstagabend in ganz Griechenland ausgebrochen.

Notstand

Der Zivilschutz hatte am Vorabend für die Region den Notstand ausgerufen. Am Freitag mussten zwei Dörfer evakuiert werden. "Wir haben Hilfe bei den anderen EU-Ländern beantragt. Spanien und Frankreich schicken heute jeweils zwei Löschflugzeuge", sagte der Chef des Zivilschutzes Thedoros Boufis im staatlichen Rundfunk. Die Flammen haben nach neuesten Schätzungen der Feuerwehr bisher mehr als 3.000 Hektar Wald- und Buschland und landwirtschaftlich genutzte Flächen zerstört.

Seit zwei Tagen sind vier Löschflugzeuge, zwei Hubschrauber und mehr als 300 Feuerwehrleute und Soldaten sowie freiwillige Helfer im Einsatz. Mit schwerem Gerät wurden in der Nähe der Dörfer Koila und Melia Feuerschneisen geschlagen, um die Flammen zu stoppen, wie das Fernsehen zeigte. Immer wieder brechen neue Brände aus, da der starke Wind glühendes Holz und Asche kilometerweit treibt. Die Feuerwehr versucht zudem die Brände in der Nähe einer Kaserne des griechischen Militärs zu stoppen, berichtete das staatliche Fernsehen (NET).

Brandgefahr weiter hoch

Brände brachen auch im Athener Vorort Glyfada aus. Die Flammen konnten in der Nacht auf Freitag unter Kontrolle gebracht werden - kurz bevor sie die ersten Häuser des Vorortes erreichen konnten. Ein weiterer Brand brach im Norden von Athen aus. Auch dieser konnte gelöscht werden, teilte die Feuerwehr mit.

Weitere Feuer tobten in Westgriechenland nahe der Stadt Agrinion und auf der Insel Zakynthos sowie auf dem Hinterland der Halbinsel Peloponnes. Die Flammen haben nach Angaben des Kulturministeriums die antike Stätte von Kalydona in Westgriechenland erreicht. Archäologen konnten zunächst nicht sagen, ob Schäden auf den Fundamenten des antiken Theaters entstanden sind.

In Griechenland herrschen zurzeit extreme Trockenheit und starke Winde. Die Waldbrandgefahr werde auch in den kommenden Tagen sehr hoch bleiben, warnte die Feuerwehr. Bisher kamen in Griechenland diesen Sommer zwei Menschen bei Waldbränden ums Leben. Im Sommer 2007 waren 76 Menschen bei verheerenden Waldbränden im Westen der Halbinsel Peloponnes ums Leben gekommen. (APA)