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Stefan Maierhofer bringt Emotionen aber noch keine Tore.

Foto: dapd/Schaad

Salzburg - Rapid irritierte am Sonntagnachmittag die 15.500 Zuschauer in der Bullen-Arena. Die Wiener legten munter und ungehemmt los, gewannen die Zweikämpfe und somit die Oberhand. Diese Überlegenheit vermochte nicht einmal Stefan Maierhofer zu verhindern, er debütierte gegen seinen Ex-Klub im Dress der Salzburger. Für Trainer Ricardo Moniz war die Nominierung des Lackels (2,02 m) "immer klar. Deshalb haben wir ihn geholt."

Kollege Peter Schöttel hatte ordentlich umgestellt und das System geändert, nach dem 0:3 im Derby gegen die Austria ist das keine Sensation gewesen. Steffen Hofmann durfte den Freigeist hinter Solospitze Hamdi Salihi mimen, und der Kapitän fühlte sich sichtlich wohl in dieser Rolle.

Rapid hat mehrere Sorgen, das größte Problem derzeit ist aber die Unfähigkeit, Chancen den Zweck des Fußballs zu verleihen, nämlich sie zu verwerten. Seit drei Partien wurde das jeweilige Tor verfehlt. In Salzburg schien es nur eine Frage der Zeit zu sein, diesen Fluch zu beenden. In den ersten zehn Minuten wurden drei hochkarätige Gelegenheiten erarbeitet. Und traditionell vergeben. Salihi scheiterte mutterseelenallein an Eddie Gustafsson, der Torwart hielt mit wunderbaren Reflexen den Kasten auch gegen Hofmann und Deni Alar sauber. Nach 20 Minuten konnte Rapid mit acht Eckbällen dienen, Salzburg hielt mit genau null dagegen. Und Maierhofer? Bemüht, engagiert, aber eher wirkungslos. Er behauptet von sich, "kein Brasilianer" zu sein, vielleicht wurde ihm deshalb Alan, der später verletzt ausschied, zur Seite gestellt.

Salzburg hielt die Partie nach der Pause offener, Rapid legte die Gefährlichkeit nahezu komplett ab. In der letzten Viertelstunde kamen die Angriffe der Bullen über die Flügel, das lag an der Einwechslung von Leonardo, der ist im Gegensatz zu Maierhofer Brasilianer. Immerhin sind die Salzburger konditionell auf der Höhe, am Donnerstag hatten sie ja das Europa-League-Match gegen Omonia Nikosia zu bestreiten und mit 1:0 zu gewinnen.

Rapid war aber deutlich formverbessert. Jetzt ist einmal zwei Wochen Länderspielpause. Da Schöttel Teamchef Dietmar Constantini nur zwei Spieler für die EM-Qualifikation gegen Deutschland und die Türkei überlassen muss (Thomas Schrammel, Helge Payer), kann in Hütteldorf der Zweck geübt werden. Die Chance auf Tore wächst vermutlich auch ohne Training, denn Heimspiele gegen Mattersburg und Kapfenberg stehen an. (Christian Hackl, DER STANDARD Printausgabe, 29.August 2011)

Fußball-tipp3-Bundesliga (6. Runde):

Red Bull Salzburg - SK Rapid Wien 0:0 EM-Stadion Wals-Siezenheim, 15.500, Eisner.

Salzburg: Gustafsson - Schiemer, Pasanen, Hinteregger, Svento (7. Jefferson/46. Sekagya) - Jantscher, Leitgeb, Lindgren, Zarate (71. Leonardo) - Maierhofer, Alan

Rapid: Payer - Schimpelsberger, Sonnleitner, Soma, Schrammel - Heikkinen, Pichler - Trimmel, Hofmann (90. Nuhiu), Alar (80. Katzer) - Salihi (65. Gartler)

Gelbe Karten: Pasanen, Jantscher, Zarate bzw. Schrammel, Heikkinen, Schimpelsberger, Pichler