Wien - "Das Sicherheitssystem des Parlaments hat gut funktioniert", sagte am Sonntag Parlamentsvizedirektor Alexis Vintoniak. Im Gespräch mit dem STANDARD sieht er nach der vorübergehenden unblutigen Geiselnahme von Samstag "keine Notwendigkeit, die Sicherheitsvorkehrungen im Nationalrat zu verstärken".

Tags davor hatte ein 34-jähriger Asylwerber aus dem Iran im Besucherzentrum des Parlaments in Wien, das ohne Sicherheitskontrollen betreten werden kann, ein Buttermesser gezückt und eine Sicherheitsdienst-Mitarbeiterin in seine Gewalt gebracht. Die Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung (Wega) überwältige ihn.

Sicherheitskontrollen gibt es im Hohen Haus erst hinter dem Empfangs- und Besucherbereich, vor dem Aufgang zu den Klubs. Das werde auch so bleiben, betonte Vintoniak. Sehr wohl aber werde man die Vorkommnisse mit Mitarbeitern, Experten und Polizei durcharbeiten, um das Vorgehen in Gefahrensituationen zu optimieren. Von einem terroristischen Hintergrund der Tat ging ein Polizeisprecher "nach bisherigem Wissensstand" am Sonntag nicht aus. (bri, STANDARD-Printausgabe, 29.8.2011)