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Der Angreifer stahl ein Taxi und attackierte dann Polizisten mit einem Messer

Foto: Reuters

Tel Aviv - Elf Tage nach einer Serie blutiger Anschläge im Süden Israels mit acht Toten und 31 Verletzten hat in Tel Aviv ein Palästinenser auf Polizisten und Passanten eingestochen und acht Menschen verletzt, drei von ihnen schwer. Der etwa 20-jährige Mann aus Nablus im Westjordanland habe in der Nacht auf Montag ein Taxi gestohlen und sei dann in eine Straßensperre der Polizei gerast, berichteten Medien. Anschließend stach er mit einem Messer auf Beamte und Passanten ein und rief dabei nach Angaben der Polizei "Allahu Akbar" (Gott ist groß). Es habe sich "ganz sicher um einen Terroranschlag" gehandelt, wurde der israelische Polizeichef Yohanan Danino zitiert.

Taxifahrer mit Messer verletzt

Der Attentäter hatte nach diesen Angaben nach Mitternacht im Süden Tel Avivs zunächst ein Taxi gestohlen und dabei den Fahrer mit einem Messer in die Hand gestochen. Anschließend fuhr er zu einer nahe gelegenen Diskothek, wo gerade mehr als 1000 junge Menschen feierten. Zum Schutz der Veranstaltung hatte die Polizei eine Straßensperre eingerichtet. Der Täter rammte ein Polizeiauto. Passanten berichteten, sie seien zunächst von einem Unfall ausgegangen und hätten helfen wollen, als der Fahrer begann, auf die Umstehenden einzustechen. Kurz darauf sei er von der Polizei überwältigt und dabei selbst leicht verletzt worden.

Ob der Palästinenser die Feier angreifen wollte, war zunächst unklar. "Es gab heute Abend eine große Veranstaltung mit vielen Partygängern. Das Polizeiaufgebot war außergewöhnlich und hat eine große Tragödie verhindert", habe Danino betont.

Sleiman wird Antrag auf Anerkennung Palästinas einbringen

Der libanesische Staatspräsident Michel Sleiman, dessen Land im September den Vorsitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen führt, wird der Vollversammlung in New York namens der Arabischen Liga den Antrag auf Anerkennung eines unabhängigen palästinensischen Staates unterbreiten. Sleiman werde auf das in mehreren UNO-Resolutionen verankerte Recht des palästinensischen Volkes auf ein eigenes Staatswesen pochen und den palästinensischen Anspruch auf Vollmitgliedschaft unterstützen, gab der libanesische Chefdelegierte Nawaf Salam bekannt.

Für die Palästinenser ist die Staatsanerkennung Voraussetzung für die Wiederaufnahme des Nahost-Friedensprozesses, für die Israelis dagegen ein gravierendes Hindernis. Mit ihrem Anspruch auf Eigenstaatlichkeit können sich die Palästinenser darauf berufen, dass US-Präsident Barack Obama im vergangenen Jahr die Schaffung eines palästinensischen Staates bis September 2011 angekündigt hatte.

Israel rechnet nach Informationen der Zeitung "Haaretz" damit, dass 130 bis 140 UNO-Mitglieder für die Anerkennung der Unabhängigkeit eines palästinensischen Staates stimmen werden. Allerdings muss der UNO-Sicherheitsrat der Aufnahme jedes neuen UNO-Mitglieds zustimmen. Die USA haben angekündigt, ihr Veto dagegen einzulegen. (APA)