Wien - Kleinanlegerschützer Wilhelm Rasinger hat am Montag in der Früh die Absetzung von A-Tec-Chef Mirko Kovats gefordert. "Die Vorkommnisse der letzten Monate zeigen, dass sich Mirko Kovats gleichzeitig als CEO und Mehrheitseigentümer in einem unlösbaren Interessenskonflikt befindet. Daher sollte der Aufsichtsrat den Rücktritt von Kovats bewirken", deponierte Rasinger in einer Aussendung. Außerdem sprach sich der Chef des Interessenverbands für Anleger (IVA) für die Zerschlagung des in Finanznöten befindlichen Mischkonzerns aus.

"Im Interesse der Wandelschuldgläubiger und der Streubesitzaktionäre sollte nicht die Holding erhalten werden, sondern die Teilkonzerne bestmöglich verwertet werden, weil damit insgesamt ein besseres Ergebnis zu erwarten ist", so der IVA. Im Bieterprozess sollten daher nur Investoren zugelassen werden, die einen Bonitätsnachweis respektive eine Bankgarantie vorlegen, über die Herkunft des Geldes Auskunft geben und eine Kaution in Höhe von fünf Prozent des Angebotspreises als Pönale für die Erfüllung der zu übernehmenden Verpflichtungen erlegen.

"Am 30. September sollen die Wandelgläubiger ihre Quote von 47 Prozent erhalten. Der bisherige Verlauf war nicht vertrauensbildend, sondern hat Zweifel bestärkt, dass der Aufsichtsrat, der Insolvenzverwalter und die Kuratoren den Machtspielen des erfahrenen Pleitiers Kovats nicht gewachsen sind", so Rasinger.

Der Verkauf der im Oktober 2010 in die Insolvenz geschlitterten A-Tec zieht sich. Am Freitag hieß es aus dem Unternehmen, man könne "aus insiderrechtlichen Gründen" nicht sagen, ob es noch im August eine Entscheidung geben werde. Bis Ende Juni 2011 sind mehrere Angebote eingegangen, als Favorit gilt die tschechisch-slowakische Investmentgruppe Penta - deren Offert ist allerdings bis Ende August befristet. Am Mittwoch findet die ordentliche Hauptversammlung der A-Tec statt. (APA)