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Yvonne, die berüchtigte Kuh

Foto: APA

Salzburg - Der Sommer neigt sich zu Ende, aber die Kuh steht noch nicht im Stall: Das Gut Aiderbichl hat sich nun entschlossen, der Jagd auf "Yvonne" vorerst ein Ende zu bereiten. "Wir bauen heute noch die Zäune ab und ziehen uns komplett zurück", berichtete Britta Freitag am Montag der APA. Die Bedingungen mit den hohen Maisfeldern seien derzeit einfach sehr ungünstig. Das im Mai geflüchtete Rindvieh soll so zur Ruhe kommen.

Erst wenn die Bauern die Ernte eingefahren haben und der Mais gedroschen ist, werde man sich eine neue Strategie überlegen. Man habe aber laufend Kontakt mit der örtlichen Jägerschaft und sei weiterhin erfreut über Hinweise über den Aufenthaltsort der Kuh. Sollte die gebürtige Kärntnerin sich schon vor Oktober lange Zeit am selben Platz aufhalten, werde man vielleicht dann schon einen Fangversuch starten, sagte die "Aiderbichlerin".

"Begnadigung auf Bewährung"

Gefahr für das gefräßige Tier, das sich über den Sommer schon rund 50 bis 60 Kilo Winterspeck angefressen hat, besteht keine, da das Landratamt die Abschuss-Genehmigung auf Dauer aufgehoben hat. Allerdings muss sich das Tier auch entsprechend verhalten, denn diese "Begnadigung" gilt nur auf Bewährung: Sollte "Yvonne" wieder zur Gefahr für den Straßenverkehr werden, könnte sie wieder zum Abschuss freigegeben werden.

"Yvonne" gehörte ursprünglich einem Bauern in der Gemeinde Krems in Kärnten und hieß damals Angie. Der Landwirt verkaufte die Kuh nach Bayern, wo sie gemästet und dann geschlachtet werden sollte. Doch am 24. Mai lief das Tier von der Weide weg und lebt seither in den Wäldern rund um Zangberg im Landkreis Mühldorf. Als das Tier vor ein Polizeiauto rannte, wurde es zum Sicherheitsrisiko erklärt und zum Abschuss freigegeben. Gut Aiderbichl kaufte dem Bauern die Kuh ab, um ihr im bayerischen Deggendorf eine neue Heimat zu geben. (APA)