Rom - Die Regierung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi bekommt starken Widerstand gegen ihr Sparpaket zur Eindämmung der Staatschuld zu spüren. Über 2000 Bürgermeister demonstrierten am Montag in Mailand, um gegen die von der Regierung geplanten Einschnitte in Höhe von neun Milliarden Euro bei der Lokalverwaltung zu protestieren. Die Beteiligung am Protest übertraf die Erwartungen der Organisatoren.

"Hände Weg von unseren Gemeinden!", lautete der Slogan der Demonstration, an der sich die auch Bürgermeister der größten Städten Italiens beteiligten. Der Protestzug der Bürgermeister durch die Mailänder Innenstadt bis zur Scala wurde vom römischen Stadtoberhaupt Gianni Alemanno angeführt. Die Regierung habe für die Gemeinde Rom Ausgabenkürzungen in Höhe von 270 Millionen Euro vorgesehen. Dies gefährde die Dienstleistungen für die Bürger, vor allem in den Bereichen Gesundheit und öffentliche Verkehrsmittel, klagte Alemanno.

Die Kürzungen treffen die Gemeinden besonders hart. Laut den Plänen der Regierung sollen Gemeinden unter 1000 Einwohnern fusioniert, 38 Provinzen mit weniger als 300.000 Einwohnern wegrationalisiert werden. Das ist etwa ein Drittel der 110 italienischen Provinzen. Damit sollen über 50.000 Jobs gestrichen werden.

Weiteren Protest wird Berlusconi mit dem großen Generalstreik am 6. September zu spüren bekommen. Zu dem Streik hatte vergangene Woche die stärkste italienische Gewerkschaft CGIL aufgerufen. (APA)