London - Ein neuer Malaria-Impfstoff hat sich laut britischen Forschern als äußerst erfolgreich erwiesen. Die zwei entwickelten Varianten riefen in Kombination eine zehnfach stärke Immunreaktion hervor als konventionelle Impfstoffe, die auf einmal injiziert werden. Der klinische Versuch wurde mit britischen Probanden durchgeführt. Eine umfassende Studie in Westafrika ist bereits in Vorbereitung. Diese wird laut Forschern der Oxford Univeristy erstmals zeigen, dass Malaria durch eine Massenimpfung mit diesem Vakzin in den Griff zu bekommen ist. Die meisten Mediziner sehen Impfungen als die einzige Hoffnung, die Krankheit in armen Ländern zu kontrollieren. Denn obwohl Malaria-Medikamente vorhanden sind, sind sie für diese Länder oft zu teuer. Auch die Resistenzen des Erreger auf Medikamente steigen.

Im Versuch wurde den Probanden der Impfstoff vor der Infektion mit dem tödlichsten Malariastamm - Plasmodium falciparum - injiziert. Entwickelte ein Teilnehmer Symptome, wurde sofort ein Anti-Malariamittel verabreicht, schreiben die Studienautoren im Fachblatt Nature. "Die geimpfte Gruppe hatte eine viel stärkere Immunreaktion", erklärte Hill. Der Impfstoff hatte auch diesen Zweck, so Studienleiter Adrian Hill. Er sollte die zelluläre Immunreaktion (mit spezialisierten Zellen: "T-Zellen" oder "Helfer-Zellen") stimulieren. "Mit dem zellulären Arm des Immunsystems Impfstoffe zu entwickeln ist sehr schwierig", erklärt Hill. Sein Team entwickelte zwei Versionen des Impfstoffes. Bei einem handelt es sich um ein kleines DNA-Molekül, das die Schlüsselgene des Malaria-Parasiten enthält, der andere Impfstoff ist ein Virus. "Die Kombination bietet einen hoch wirksamen Schutz", resümiert der Studienleiter. (pte)