Nach den jüngsten vorläufigen Erhebungen des Marktforschers IDC wird die Lungenkrankheit SARS zwar einen spürbaren Einfluss auf die Entwicklung der ostasiatischen IT-Industrie haben. Die erwarteten dramatischen Auswirkungen werden aber ausbleiben. Alles in Allem erwarten sich die Marktforscher, dass die IT-Ausgaben in diesem Jahr in Fernost 76,1 Mrd. Dollar betragen werden. Das ist ein Rückgang von einer Mrd. Dollar gegenüber früheren Prognosen. Die Wachstumsrate wird für dieses Jahr nur noch mit 6,1 Prozent anstelle von 7,6 Prozent angegeben.

Weniger pessimistisch

IDC ist damit weniger pessimistisch als frühere Studien. Eine vergleichbare Untersuchung der Aberdeen Group unmittelbar nach dem Ausbruch der Krankheit ging noch von einem Verlust für die ostasiatischen Staaten von 2,2 Mrd. Dollar aus. Nach Ansicht von IDC hat die fernöstliche IT-Industrie in den vergangenen Jahren mehrmals ihre Anpassungsfähigkeit bewiesen. "Der Ausbruch der Krankheit hat klar die Nachfrage in Fernost gedrückt sowie die Arbeits- und Verbrauchsgewohnheiten geändert", erklärte Kitty Fok, Vice President, Central Research Group von IDC Asien-Pazifik. "In einigen Fällen werden diese durchaus auch anhalten, wenn die Krankheit wieder abgeklungen ist."

Weitreichendsten Auswirkungen auf den Consumer-Bereich

Die weitreichendsten Auswirkungen hat die Krankheit demnach auf den Consumer-Bereich, da die Panik dort am größten sei. Am stärksten werden die Folgen davon im zweiten Quartal 2003 spürbar sein. Der Effekt sollte sich allerdings in den darauffolgenden Monaten verflachen. In China hat der Ausbruch der Krankheit in Peking vor allem negative Auswirkungen auf Kaufentscheidungen im öffentlichen Sektor. IDC erwartet jedenfalls eine Restrukturierung im Markt, da durch SARS vor allem kleinere lokale IT-Unternehmen betroffen sind. (pte)