Wien/St. Pölten - Mehr Jobs an den Peripherien, mehr "Öffis" in ländlichen Gebieten. Sowie, da wie dort: je ein Straßenrückbau für jede neue Straßeneröffnung. So weit drei Eckpunkte des so genannten Gegenverkehrsplans der Umweltorganisation Global 2000, der am Montag in Wien vorgestellt wurde.

Ziel des Plans sei es, die Zahl der gefahrenen Kilometer zu verringern und ein Umdenken in Richtung andere Fortbewegungsarten zu erreichen, erklärte der Energiereferent der Organisation, Heinz Högelsberger. Außerdem sollten "Fehlentwicklungen der Verkehrspolitik" aufgezeigt werden - als "Gegenpol" zum Generalverkehrsplan des Verkehrsministeriums.

So zum Beispiel der herrschende Trend zu "größeren und stärkeren Wagen", mit denen immer mehr Kilometer zurückgelegt würden. Da nütze es auch nicht, dass moderne Fahrzeuge aufgrund des technischen Fortschritts immer effizienter in der Verwertung von Benzin und Diesel würden. Überhaupt - so Högelsberger - fehlten im offiziellen Generalverkehrsplan die "nachhaltigen Umweltstrategien". Der Plan erschöpfe sich in einer Auflistung von Neubauten für Schiene und Straße.

Eine konkrete Maßnahme fürs Abgassparen in Zeiten steigender Fahrzeugbenutzung stellte indes Niederösterreichs Umweltlandesrat Wolfgang Sobotka (VP) vor: Wer "spritsparend fahre", reduziere den CO-Ausstoß seines Fahrzeugs und unterstütze die Klimabündnis-Aktivitäten des Landes, sagte er anlässlich der Ankündigung des diesjährigen Spritspar-Wettbewerbs.

Der Sieger des Jahres 2002 hatte es auf 3,2 Liter für 100 Kilometer gebracht: Angesichts eines 30-Prozent-Zuwachses seit 2001 bei den Autos im Land ein bemerkenswertes Signal. (bri/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 27. 5. 2003)