Buenos Aires - Bei einer seiner längsten Reden im
Ausland hat Kubas Präsident Fidel Castro am Montag in Buenos Aires
vor einem möglichen Angriff der USA gewarnt. "Dies ist eine Botschaft
des argentinischen Volkes an diejenigen, die davon träumen, unser
Vaterland zu bombardieren", sagte der 76-Jährige vor tausenden
Zuhörern während der mehr als zweieinhalbstündigen und ohne
Manuskript gehaltenen Rede.
Neben der Kritik an den USA lobte Castro die "Errungenschaften"
des Sozialismus in seinem Land. "Wir bombardieren niemanden
präventiv, sondern entsenden Ärzte weltweit präventiv", sagte er.
"Millionenfach haben sie von den Toten an der Berliner Mauer
gesprochen, aber nie über die viel mehr Toten an der Grenze zwischen
Mexiko und den USA", kritisierte Castro.
Der Staatschef, der an der Amtseinführung des neuen Präsidenten
Nestor Kirchner teilgenommen hatte, sollte ursprünglich in der
Universität einen Vortrag halten. Der dafür vorgesehene Saal musste
jedoch wegen Überfüllung geräumt werden. Castro erschien dann
überraschend auf den Stufen vor dem Gebäude.
Die Zuschauer hatten zum Teil stundenlang auf Castro gewartet und
gehörten überwiegend linken Parteien und Organisationen von Arbeits-
und Landlosen an. Die Linke schneidet bei Wahlen im konservativen
Argentinien traditionell nur schlecht ab, aber die kritische Haltung
zu den USA und die Idee größerer sozialer Gerechtigkeit stößt in dem
verarmten Land immer mehr auf Resonanz.(APA/dpa)
Forum:
Ihre Meinung zählt.
Die Kommentare im Forum geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
Die Redaktion behält sich vor, Kommentare, welche straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen,
den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen
(siehe ausführliche Forenregeln),
zu entfernen. Benutzer:innen können diesfalls keine Ansprüche stellen.
Weiters behält sich die STANDARD Verlagsgesellschaft m.b.H. vor, Schadenersatzansprüche
geltend zu machen und strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.