Wien - Aus Sicht der Grünen ist der gestrige fünfte Runde Tisch zwischen Regierung und Sozialpartnern zum Thema Pensionsreform an Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V) gescheitert. "Um seinen Machterhalt zu sichern, ist Schüssel nun zwar bereit, sein Brutalo-Konzept bei Pensionen für eine Übergangszeit etwas abzumildern. Nach den Übergangsfristen trifft das Pensionskonzept vor allem die Jungen und die Frauen aber voll", erklärte Grünen-Sozialsprecher Karl Öllinger am Dienstag in einer Aussendung.

Massive Einbrüche

Junge und Frauen würden nach der Übergangsphase von massiven Pensionskürzungen getroffen werden. Für eine längerfristige, sanftere, aber dennoch notwendige Pensionsreform, die die Harmonisierung umfasse, habe Schüssel nämlich "noch immer kein Konzept", kritisierte Öllinger. Aber: "Die Umfallerpartei FPÖ wird wohl dennoch brav mitstimmen."

Vor allem für Frauen

Wenn die Regierung nun voraussichtlich die Pensionsreform mit den beim letzten Runden Tisch vorgeschlagenen Änderungen durchziehe, sei das insbesondere für Frauen schon "zu viel an Einschnitt". Denn Frauen hätten in der Regel sehr niedrige Pensionen und daher sei eine Kürzung "unzumutbar". Stark zu bezweifeln sei auch, ob die Regierung dort, wo es am dringendsten notwendig wäre, nämlich bei den Politikerpensionen, entscheidende Maßnahmen zur Harmonisierung setzen werde. (APA)