Wien - Die Zufriedenheit mit der Arbeitsmarkt-Situation hält sich in Österreich weiter in Grenzen. Das zeigen die aktuellen Zahlen des Arbeitsklima-Index, der von der oberösterreichischen Arbeiterkammer regelmäßig erhoben wird. Nach dem Absturz in den letzten eineinhalb Jahren sah es im Herbst 2002 so aus, als würde sich der Index erholen. Nun ist er aber wieder von 107 auf 106 gesunken. Zufrieden sind nur zwei Berufsgruppen: Die öffentlich Bediensteten und die männlichen Akademiker. Erhoben wurden die Daten noch vor der aktuellen Pensionsdebatte.

Absturz bei Hilfskräften

Unter anderem verantwortlich für den Rückgang ist der Absturz bei den männlichen Hilfskräften, die nur über einen Pflichtschulabschluss verfügen. Bei ihnen ist der Index von 105 im Herbst 2002 auf jetzt 97 gesunken. Ein ähnlich tiefer Wert wurde seit Beginn der Untersuchungen im Jahr 1997 erst zwei Mal in einer Subgruppe gemessen. Einen Absturz in diesem Ausmaß gab es sogar noch nie.

Akademiker und öffentlich Bedienstete zufrieden

Deutlich angestiegen ist der Arbeitsklima-Index hingegen bei den Beschäftigten im öffentlichen Dienst sowie der Gruppe der männlichen Akademiker und Fachhochschulabsolventen. Die Zunahme betrifft sowohl die Einkommensentwicklung als auch die Karriere- und Arbeitsmarktchancen.

Zufriedenheit mit Einkommen sinkt

Generell ist die Zufriedenheit mit dem Einkommen aber im Sinken begriffen. Bei den männlichen Erwerbstätigen mit Pflichtschule waren vor einem Jahr noch 28 Prozent "sehr zufrieden", jetzt nur mehr zwölf Prozent. Der Anteil jener, die von ihrem Einkommen "nicht überleben" können, ist im selben Zeitraum von elf auf 16 Prozent angestiegen. Bei den Frauen mit Pflichtschule liegt dieser Wert sogar schon bei 29 Prozent. Im Frühjahr 2002 gaben im Vergleich dazu nur zwölf Prozent der Frauen an, mit ihrem Einkommen nicht überleben zu können.

Wenig Optimismus

Im Sinken begriffen ist auch die Einschätzung der wirtschaftlichen Zukunft des jeweiligen Betriebes. Der Anteil der sehr Optimistischen ist bei den Männern im letzten Jahr von 24 auf 14 Prozent gesunken, bei den Frauen von 21 auf 16 Prozent. (APA)