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Das "Spital der Zukunft"?

foto: reuters/prammer
Wien - Gegen die Reformpläne der Regierung im Gesundheits- und Pensionsbereich hat die Gewerkschaft der Gemeindebediensteten am Dienstag demonstriert. Am Wiener Stephansplatz wurde ein "Spital der Zukunft" symbolisch aufgebaut. Ein Patient, der kein Bett mehr bekommen hat, muss dort mit einem Sarg vorlieb nehmen. So sehe die Zukunft aus, wenn die Pläne der Regierung umgesetzt würden, meinte Monika Mauerhofer, Vorsitzende des Wiener Krankenanstaltenverbundes in der GdG gegenüber der APA.

Mit der Kundgebung wolle man die Sorge zum Ausdruck bringen, dass es im Gesundheitswesen zu "enormen Abstrichen" und "englischen Verhältnissen" kommen könnte, meinte Mauerhofer. Auch durch die Pensionsreform würde nur das Pflegepersonal "besonders zum Handkuss komme".

Sabine Oberhauser von der ARGE Ärzte im ÖGB warnte davor, dass die "Belastungspolitik" vor allem zu Lasten der Frauen ginge. Eine Studie des IHS zeige, dass Frauen um 35 bis 40 Prozent mehr von den geplanten Selbstbehalten betroffen wären und das vor dem Hintergrund, dass Frauen noch immer um fast ein Drittel weniger verdienen als Männer. Abgesehen von den "schlimmen Folgen für die Bürger" hätten Selbstbehalte im Gesundheitswesen auch nur äußerst begrenzte finanzielle Vorteile für den Staat. Sie fordere daher "Strukturmaßnahmen anstatt auf Kosten der Alten, Kranken und sozial Benachteiligten Kleingeld zu machen", so Oberhauser. (APA)