Der Wiener Telekombetreiber UTA Telekom AG baut bis Jahresende 32 der derzeit 620 Mitarbeiter ab und evaluiert eine Ausgliederung des IT-Bereichs sowie der Telefonauskunft (Call Center). Damit reagiere die UTA auf "den anhaltenden Preisdruck und die flaue Nachfrage", hieß es am Dienstag in einer Pressemitteilung. Mit beiden Maßnahmen hoffe die UTA, 15 Prozent der Gemeinkosten auf Jahresbasis - rund 15 Millionen Euro - einsparen zu können.

Reaktion

"Wir gehen davon aus, damit vorerst das Auslangen gefunden zu haben", sagte UTA-Vorstand Romed Karre zur APA. Sollte es aber signifikante Verschiebungen im Markt geben, müsste die UTA erneut darauf reagieren. Der Stellenabbau betreffe vor allem die Verwaltung, Administration und Planung, während der Vertrieb, das Marketing und die Kundenbetreuung von dieser Maßnahme nicht betroffen seien, hieß es. Die UTA hatte bereits 2001 die Mitarbeiterzahl von 860 auf 650 Beschäftigte reduziert, im Vorjahr wurden im Zuge der Integration der Netway weitere 30 Mitarbeiter abgebaut.

Entscheidung

Ob der IT-Bereich tatsächlich outgesourct werde, soll Anfang Juli entschieden werden, die Entscheidung über die Ausgliederung der Telefonauskunft werde Anfang August fallen, hieß es. Im IT-Bereich der UTA seien 95 Mitarbeiter beschäftigt, im Call Center-Bereich rund 60 Mitarbeiter. Das Kostensenkungsprogramm sei gestern vom Management beschlossen worden und werde heute am frühen Nachmittag den Mitarbeitern präsentiert, sagte UTA-Sprecher Martin Halama zur APA.

Ausblick

Um die Nachfrage im Telekombereich wieder zu beleben, plant die UTA im Privatkundenbereich ab Sommer neue Services und Preismodelle. Im Spätsommer will die UTA ein neues Bündelprodukt - eine Kombination aus breitbandigem Internetzugang und Telefonie - auf den Markt bringen. Im Geschäftskundenbereich werde die Anfang 2003 gestartete KMU-Offensive weitergeführt, die pro Monat bis zu 1.000 Neukunden bringe. Die UTA hatte Ende 2002 rund 460.000 Telefonie- und 330.000 Internetkunden.

Anhalten

An den ursprünglichen Zielen für 2003 - ein deutlich positives Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) und ein Umsatzplus von 7 Prozent - wolle die UTA prinzipiell festhalten, betonte Karre gegenüber der APA. Allerdings seien die genauen Auswirkungen des unerwartet hohen Preisverfalls im Markt auf das Ergebnis noch unklar. In den vergangenen fünf Jahren seien die Marktpreise für Geschäftskunden im Schnitt um 60 Prozent und für Privatkunden um 50 Prozent gefallen. Seit Jahresbeginn seien die Preise um rund 10 Prozent gefallen. 2002 habe die UTA für einen Euro Umsatz noch 1.578 Telefonsekunden verkaufen müssen, nun seien es für denselben Umsatzbetrag bereits 1.755 Sekunden. (APA)