Bregenz - Die Vorarlberger Gemeinde Lech will stärker gegen eine befürchtete schleichende Ausweitung bei Zweitwohnsitzen vorgehen. Die Gemeinde verfüge über strenge Richtlinien, die darauf ausgelegt seien, die Zunahme von Zweitwohnungen zu verhindern. Es gebe jedoch immer wieder Versuche, diese zu umgehen. Daher soll nun ein Kontrollorgan die Nutzung der Wohnsitze überprüfen, so Bürgermeister Ludwig Muxel laut einem Bericht der "Vorarlberger Nachrichten" (Dienstag).

Die Zahl der Zweitwohnsitze in der 1.500-Einwohner-Gemeinde sei mit rund 400 "hoch genug", so der Ortschef des als Nobelskiort bekannten Dorfs. Seit über zehn Jahren bewillige man keine neuen Zweitwohnsitze mehr, dennoch sei er als Bürgermeister laufend mit Anfragen konfrontiert. "Ich bin so reich, ich bin so mächtig, drum sollte ich in Lech was haben", erläuterte das Gemeindeoberhaupt die Begründungen. Man vertrete hier jedoch eine klare Haltung. Überbordende Zweitwohnsitze seien eine Gefährdung für den Qualitätstourismus. "Lech ist mit familiengeführten Unternehmen als lebendige Gemeinde groß geworden, das soll so bleiben", betonte Muxel.

Weil sich die Gemeinde in dem Punkt unnachgiebig zeige, versuchten manche immer wieder "mit unterschiedlichsten Machenschaften", das geltende Raumplanungsgesetz zu umgehen. Bereits jetzt würden Kontrollen durchgeführt, die nun ausgeweitet werden sollen. Das Ausmaß der missbräuchlichen Nutzung lasse sich schwer abschätzen, "es trifft aber sicher den einen oder anderen". Der derzeit per Inserat gesuchte Kontrolleur werde sich zu Kontrollgängen aufmachen und Hinweisen aus der Bevölkerung nachgehen. Anschließend werde ein Protokoll erstellt, das die Gemeinde an die Bezirksbehörde in Bludenz weiterleiten will. Diese werde den Fall dann prüfen. Es gehe dabei auch um den Schutz der Lecher Bevölkerung vor Immobilienspekulanten, hieß es. (APA)