Graz - An der Grazer Medizinischen Universität haben Forscher ein neues, erbliches Tumorsyndrom entdeckt. Dabei stellten die Wissenschafter einen Zusammenhang zwischen der Veränderung eines Gens und dem erhöhtem Risiko, an Aderhautmelanomen im Auge zu erkranken, fest. Die Ergebnisse wurden am vergangenen Wochenende im Fachjournal "Nature Genetics" veröffentlicht, hieß es am Dienstag seitens der Med-Uni.
Die Früherkennung von bösartigen Melanomen ist in der Medizin entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung von Patienten. "Seit langem weiß man, dass externe Risikofaktoren wie etwa UV-Licht bei der Melanomentstehung eine Rolle spielen. Erst in den vergangenen Jahren hat sich zunehmend gezeigt, dass auch genetische bzw. erbliche Faktoren eine Bedeutung haben", erklärte Thomas Wiesner von der Grazer Universitätsklinik.
Spezielle Hautveränderungen
Er und ein interdisziplinäres Forschungsteam konnten nun anhand zweier Familien aus Österreich und Deutschland feststellen, dass eine Veränderung des sogenannten BAP1 Gens die Ursache ist für das neue, erbliche melanozytäre Tumorsyndrom, das durch spezielle Hautveränderungen gekennzeichnet ist. Außerdem zeigte sich, dass Patienten mit einer Veränderung des BAP1 Gens ein erhöhtes Risiko haben, an Aderhautmelanomen im Auge zu erkranken.
Mit den Erkenntnissen können Risikopatienten leichter erkannt werden, denn mit relativ einfachen Tests am Institut für Humangenetik ließe sich feststellen, ob eine Mutation des BAP1 Gens vorliegt. Werde eine Veränderung festgestellt, könne man die Betroffenen noch engmaschiger zur Vorsorgeuntersuchung bitten. (APA)