Brüssel - Die Ex-Frau und Komplizin des belgischen Kinderschänders Marc Dutroux, Michelle Martin, hat einen neuen Anlauf zu ihrer vorzeitigen Haftentlassung genommen. Martins Anwälte reichten am Dienstag ein entsprechendes Gesuch bei einem Gericht im wallonischen Mons ein, wie aus mit der Angelegenheit befassten Kreisen verlautete. Eine Entscheidung über die Zukunft der seit 1996 Inhaftierten wird für den 15. September erwartet.

Bereits im Mai hatte Martin um vorzeitige Haftentlassung ersucht. Die belgische Justiz hatte dem generell stattgegeben. Bedingung war aber ein Resozialisierungsplan, der Martins Übersiedlung in ein französisches Kloster vorsah. Da Frankreich sich dagegen wehrte, scheiterte die Entlassung. Die Pläne hatten große öffentliche Aufregung verursacht. Vor diesem Hintergrund wollten Martins Anwälte den mit dem neuen Gesuch verbundenen Resozialisierungsplan am Dienstag nicht öffentlich machen, wie die Nachrichtenagentur Belga berichtete.

Martin wurde zusammen mit Dutroux 1996 festgenommen und 2004 zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt. Das Gericht lastete ihr vor allem den Tod zweier von Dutroux missbrauchter Mädchen an. Sie hatte die beiden in ihrem Verließ verhungern lassen. (APA)