Inflationsanleihen haben Konjunktur. Auch Barclays Capital begibt eine Anleihe, deren Investoren von steigenden Inflationsraten profitieren. Die Besonderheit: Im letzten Laufzeitjahr ist die Auszahlung an die Entwicklung eines hauseigenen Multi-Asset-Index gebunden.

Fünf Jahre Inflationsrate des Euroraumes, ein Jahr Performance des Barclays ARMOUR 7% Index

Die Anleihe von Barclays bezieht sich während der ersten fünf Laufzeitjahre auf den durch Eurostat ermittelten Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) exklusive Tabakprodukte, der die Preisentwicklung eines repräsentativen Warenkorbes für die 17 Länder des Euroraumes misst. Als Startwert wird der Indexstand von Juni 2011 definiert. Im Internetauftritt von Eurostat wird dieser mit 113,16 angegeben (vorläufiger Wert bei Redaktionsschluss).

Zur Ermittlung der ersten Kuponzahlung wird er mit dem Wert vom Juni 2012 verglichen. Sollte dieser etwa bei 115,5 liegen, so ergibt sich eine Inflationsrate von 2,07 Prozent ((115,5-113,16)/113,16). Die derart ermittelte Inflationsrate bestimmt die Höhe des ersten Kupons. In den Folgejahren wird analog verfahren, wobei der jeweilige Vergleichswert zum neuen Startwert für die folgende Zinsperiode wird. Im Falle einer negativen Inflation, d.h. einer Deflation, entfällt die Zinszahlung; das Produkt zahlt keinen Mindestkupon.

Das Ziel sind konstante Erträge bei niedriger Volatilität

Im sechsten Laufzeitjahr ist die Kuponzahlung nicht mehr an die Inflationsrate, sondern an die Entwicklung des Barclays Capital ARMOUR 7 Prozent Index gekoppelt. Dieser investiert nach monatlich rollierendem Prinzip im Verhältnis 60/40 in jeweils die zwei aus sechs Asset-Klassen (Aktien Europa, Aktien Emerging Markets, Rohstoffe, Gold, Anleihen und Geldmarktanlagen - repräsentiert durch investierbare Futures, ETFs oder Swaps), die sich im Vormonat am besten entwickelt haben. Sobald die Schwankung einer Anlage dabei 7 Prozent überschreitet, wird sie zugunsten einer Investition in den Geldmarkt abgebaut.

Die Erzielung konstant positiver Erträge bei niedriger Volatilität der Rendite ist das Ziel dieser Strategie, allerdings ist der Index als Excess Return Index konzipiert, d.h. lediglich die den risikofreien Zins übersteigende Rendite wird erfasst, nicht die Gesamtrendite (Total Return Ansatz).

Der Ausgabeaufschlag der Anleihe mit ISIN: DE000BC0C242, beträgt dennoch unbescheidene 3 Prozent - womit Investoren zumindest den ersten Kupon wohl leider vorfinanzieren - zudem sind noch 1,5 Prozent Vertriebsprovision im Preis der Anleihe enthalten.

ZertifikateReport-Fazit: Die Anleihe richtet sich an Anleger, die mit einer Perspektive von fünf Jahren auf steigende Inflationsraten im Euroraum setzen und dabei das Risiko übernehmen, dass im Falle konjunktureller Einbrüche auch Kupons ausbleiben können. Zum Laufzeitende ist die Anleihe zu 100 Prozent durch die Emittentin geschützt, deren Bonität durch S&P mit AA- und Moody's mit Aa3 bewertet wird.