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Offene bzw. teiloffene MRT sind für Patienten mit Klaustrophobie besser geeignet.

Foto: AP/Norbert Millauer

Berlin - Patienten, die unter Angst in engen Räumen leiden, tolerieren eine Untersuchung im offenen Magnetresonanztomographen (MRT) besser als in einem geschlossenen Gerät. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie der Charité - Universitätsmedizin Berlin, die zwei moderne MRT-Geräte bei Menschen mit erhöhtem Klaustrophobierisiko vergleicht. Die Ergebnisse wurden in in der Fachzeitschrift PLoS ONE veröffentlicht.

30 Minuten bewegungslos

Die Klaustrophobie stellt ein großes Hindernis für die Untersuchung im MRT dar. Denn um eine gute Qualität der Aufnahmen zu ermöglichen, müssen die Patienten häufig über 30 Minuten lang bewegungslos in einer engen Röhre liegen. Bis zu 15 Prozent aller MRT-Untersuchungen können aufgrund von klaustrophoben Ereignissen gar nicht oder nur mit Hilfe einer medikamentösen Beruhigung durchgeführt werden. Diese Rate liegt bei klaustrophobisch veranlagten Patienten bei mehr als der Hälfte. Deswegen ist es ein wichtiges Ziel, die Bauweise der Magnetresonanztomographen weiter zu verbessern.

In der vorliegenden Studie haben Marc Dewey, Leitender Oberarzt des Instituts für Radiologie am Campus Charité Mitte, und sein Team zwei offenere MRT verglichen. Untersucht wurde, ob mit diesen neuen Tomographen das Auftreten klaustrophober Ereignisse reduziert werden kann. Einer der MRT verfügt über eine kürzere Röhre, der andere besitzt eine seitlich offene Konstruktion. In die Studie wurden Patienten mit einem erhöhten Klaustrophobierisiko laut des Fragebogens "Claustrophobia Questionnaire" (CLQ) eingeschlossen.

Seitlich offen als beste Variante

Bei der Untersuchung im MRT mit der kürzeren Röhre hatten 39 Prozent der Patienten ein klaustrophobes Ereignis, im seitlich offenen MRT waren es nur 26 Prozent. Insgesamt waren die Ereignisraten damit höher als erwartet und im Vergleich untereinander statistisch nicht signifikant verschieden, hieß es seitens der Charité. Verglichen mit vorherigen Untersuchungen in herkömmlichen MRT konnte die Häufigkeit aber deutlich reduziert werden. Hier lagen die Ereignisraten bei 56 Prozent.

Außerdem konnte das Forscherteam einen engen Zusammenhang zwischen den Ergebnissen Fragebogens und dem Auftreten von Ereignissen feststellen. "Der CLQ könnte also zur besseren Erkennung von Patienten mit möglichen klaustrophoben Reaktionen im MRT benutzt werden. Jedoch scheint eine weitere Optimierungen des Designs von MRT geboten, um allen Patienten diese wichtige diagnostische Methode in Zukunft zu ermöglichen", erklärt Dewey abschließend. (red)