Berlin - Die deutsche Wirtschaft steigert nach Ansicht der Konjunkturforscher des Berliner DIW im Sommer ihr Wachstumstempo. Für Juli bis September wird ein Plus von 0,4 Prozent beim Bruttoinlandsprodukt erwartet, wie aus dem am Mittwoch vorgelegten DIW-Konjunkturbarometer hervorgeht. Das schwache Wachstum von nur 0,1 Prozent im zweiten Quartal wäre damit nur ein vorübergehender Dämpfer. "Der Trend weist in der Industrie weiter aufwärts", sagte DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner. Die Zeit des rasanten Aufschwungs sei zwar vorbei. Dennoch dürfte die Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte "ordentlich wachsen", sagte Fichtner.

Die zurzeit kursierenden Rezessionsängste hält das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) für übertrieben. Auch die Turbulenzen an den Börsen seien "kein Grund zur Panik". Die Buchverluste seien zwar erheblich, im Vergleich zu den Steigerungen der vergangenen zwei Jahre aber überschaubar. "Die Verunsicherung ist zurzeit recht hoch", sagte Fichtner. Anziehende Löhne und nur geringe Preissteigerungen dürften aber in der zweiten Jahreshälfte den Konsum stützen. "Im Jahresdurchschnitt kommen wir so auf ein Wachstum von rund drei Prozent", so der DIW-Konjunkturchef. "Für deutsche Verhältnisse ist das immer noch eine sehr ordentliche Zahl."(Reuters)