Im Gegensatz zu Flughafen und OMV darf der Rechnungshof (RH) die Telekom Austria nicht prüfen. Zwar wird die Telekom de facto von ihrem 28-Prozent-Aktionär, der Staatsholding ÖIAG kontrolliert. Verfassungsrechtlich reicht das aber nicht für eine Beherrschung, wie sie das Syndikat von Land Wien und Land Niederösterreich auf die Waage bringt.
Gemäß Hauptversammlungsprotokollen der Telekom komme die ÖIAG seit dem Ausstieg von Minderheitsaktionär Telecom Italia nur auf rund 65 Prozent. Das reiche nicht, um sich zum börsennotierten Konzern Zugang zu verschaffen, heißt es beim RH. Dafür braucht es laut Verfassungsgerichtshof einen klaren Nachweis wie den Syndikatsvertrag des Flughafens. Eine Prüfung der OMV wäre theoretisch möglich, sie wird von ÖIAG und dem Staatsfonds IPIC aus Abu Dhabi beherrscht. (ung, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 1.9.2011)